Christiana Riley setzt bei der Deutschen Bank auf mehr Diversität
Als Chefin des Amerikageschäfts treibt sie den Kulturwandel innerhalb des Instituts voran - nicht nur in den USA. Von Quoten, wie es sie in Deutschland gibt, hält sie nichts.
Christiana Riley ist seit Januar Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank und verantwortet das Geschäft in Nord- und Südamerika. Die Personalie hatte Signalwirkung: Sie ist die einzige Frau im neunköpfigen Führungsgremium der Bank – und nimmt ihre Aufgabe als Kulturvermittlerin, Karrierevorbild und Fürsprecherin für mehr Diversität ohne Frage ernst.
Förderprogramme für Minderheiten
"Als CEO bin ich dafür verantwortlich, die Kultur der Organisation voranzubringen", erklärt sie im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. "Im aktuellen Klima ist es daher keine Überraschung, dass wir uns über den Nachholbedarf beim Thema Vielfalt Gedanken machen, insbesondere bei der Einbindung unterrepräsentierter Minderheiten."
Riley berichtet unter anderem vom Black-Leadership-Forum der Bank, einem Netzwerk schwarzer Mitarbeiter, dazu von einem neuen Förderprogramm, dass sich die afroamerikanischen Mitarbeiter mit einer Berufserfahrung zwischen sechs und zehn Jahren richtet.
"Wir streben an, die Zahl von Afroamerikanern auf den beiden höchsten Karrierestufen der Bank in den USA innerhalb der kommenden drei Jahre um 50 Prozent zu steigern", so Riley. Bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die direkt von der Universität kommen, würde die Bank den Anteil von Afroamerikanern bis 2025 auf zehn Prozent anheben.
Frauen in Führung ohne Quote
Ein zentraler Punkt für die Amerikanerin bleibt zudem die Frage, wie sich Frauen stärker in Führung bringen lassen. Riley setzt dabei vor allem auf den Faktor Zeit und auf interne Förderungsprogramme – weniger auf gesetzliche Quoten, wie es sie jetzt in Deutschland gibt.
"Die Deutsche Bank kann auf eine wachsende Zahl von Frauen in Führungspositionen blicken", betont sie und verweist auf Louise Kitchen und Rebecca Short, die Group Management Committee eine tragende Rolle spielen.
In der Ebene darunter könne sie zudem viele weitere Frauen nennen, die man gezielt im Blick habe, die in den kommenden drei bis fünf Jahren bereit für den nächsten Karriereschritt seien, sagt Riley. "Ziele sind wichtig, aber eine Quote vorzugeben, macht die Auswahl an Talenten nicht unbedingt größer oder besser. Karrieren brauchen ihre Zeit."
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