Bitpanda entlässt Mitarbeiter

Auch in dem österreichischen Krypto-Start-up steht nun eine Downsizing-Runde an. Rund 200 Mitarbeiter müssen gehen.
Bitpanda-Gründer (v.l.): Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth. | Foto: Bitpanda
Bitpanda-Gründer (v.l.): Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth. | Foto: Bitpanda

Noch in der vergangenen Woche war das österreichische Krypto-Start-up Bitpanda optimistisch: Trotz dem Kurssturz von Krypto-Währungen sei man ein finanziell gesundes Unternehmen und tue alles um aktuell rund 1000 Mitarbeiter zu halten, so das Fintech auf Nachfrage.

Bitpanda lässt sich vom Krypto-Abschwung nicht entmutigen

Doch nun verlieren 200 Menschen ihren Job bei Bitpanda, das Start-up läutet eine Downsizing-Runde ein. ”Leider mussten wir heute in einer Telefonkonferenz bekannt geben, dass wir uns von einem Teil des Teams trennen”, heißt es in einem offenen Brief, der auf der Webseite des Fintech publiziert wurde.

”Wir haben diese unglaublich schwierige Entscheidung getroffen, um sicherzustellen, dass wir der Mission von Bitpanda treu bleiben und weiterhin die führende Investment-Plattform in Europa und darüber hinaus aufbauen.”

An den zehn Standorten in Europa werden in Zukunft nur noch 730 Beschäftigte arbeiten. ”An den Finanzmärkten herrscht derzeit viel Unsicherheit, und obwohl wir wissen, dass die Branche zyklisch ist, weiß niemand, wann sich die Marktstimmung ändern wird”, begründet Bitpanda den Schritt.

Mehr Effizienz ist gefragt

Daher müsse man nun fundamentale Änderungen an den Arbeitsweise vornehmen und den Fokus schärfen, ”indem wir zu den Grundlagen zurückkehren”, erklärt Bitpanda in dem Brief an die Mitarbeiter. Man wolle sich nun auf Sicherheit, Compli­ance, das Kundenerlebnis, Bildung und Gemeinschaft konzentrieren. Alles andere habe nicht dieselbe Priorität.

Das Start-up gesteht auch eigene Fehler ein: ”Um mit der Branche Schritt zu halten, war die Wachstumsrate unseres Teams zu hoch”, heißt es in dem offenen Brief. Beim eigenen Wachstum habe man einen Punkt erreicht, ”an dem mehr Mitarbeiter uns nicht effektiver machten, sondern stattdessen einen Koordinationsaufwand verursachten, insbesondere in dieser neuen Marktrealität”, so die Bitpanda-Gründer. ”Rückblickend erkennen wir, dass unser Einstellungstempo nicht nachhaltig war. Das war ein Fehler.”

Das von Peter Thiel unterstützte Unternehmen hatte im vergangenen Jahr in einer Finanzierungsrunde 263 Mio. US-Dollar eingesammelt, umgerechnet etwa 248 Mio. Euro. Die Bewertung des Unternehmens war damals auf 4,1 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro) gestiegen.

Bitpanda wird jetzt mit über vier Milliarden Dollar bewertet

Bitpanda ist nicht das einzige Krypto-Start-up, dass derzeit unter Druck steht. Die Berliner Konkurrentin Nuri hat derzeit Probleme mit den von der US-Lending-Firma betriebenen ”Ertragskonten” der Kunden, die von dem Partner eingefroren wurden.

Pause für das Bitcoin-Ertragskonto bei Nuri

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