US-Neobroker Robinhood übernimmt britisches Krypto-Start-up Ziglu

Mit dem Kauf will Robinhood in Großbritannien und ganz Europa weiter expandieren. Derweil steht ein mögliches Verbot des umstrittenen Payment-for-Orderflow-Modells, das Robinhood nutzt, noch im Raum.
Vlad Tenev, CEO von Robinhood. | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | David R. Martin
Vlad Tenev, CEO von Robinhood. | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | David R. Martin

Der US-amerikanische Neobroker Robinhood will das britische Fintech Ziglu übernehmen. ”Im Zuge unserer internationalen Expansion freuen wir uns, bekannt geben zu können, dass wir eine Vereinbarung zur Übernahme von Ziglu Limited, einem in Großbritannien ansässigen E-Geld-Institut und Krypto-Asset-Unternehmen, unterzeichnet haben”, teilt Robinhood in einem Blogbeitrag mit.

Die Genehmigung der Transaktion durch die Aufsichtsbehörden steht noch aus. Beim 2018 gegründeten Ziglu können in Großbritannien ansässige Kunden elf Krypto-Währungen kaufen und verkaufen. Darüber hinaus können Nutzer mit sogenannten ”Boost”-Produkten der Plattform Rendite erzielen, mit einer Debitkarte bezahlen sowie Überweisungen tätigen - auch im Ausland, schreibt Robinhood.

Europa-Expansion steht an

”Ziglus beeindruckendes Team aus sehr erfahrenen Finanzdienstleistungs- und Krypto-Experten wird uns helfen, unsere globalen Expansionsbemühungen zu beschleunigen”, kommentiert Vlad Tenev, CEO und Mitgründer von Robinhood . ”Gemeinsam mit dem Ziglu-Team werden wir daran arbeiten, das Beste beider Unternehmen zu nutzen, um neue Wege für Innovationen zu finden und Barrieren für Kunden in Großbritannien und Europa abzubauen.”

Kurzfristig werde sich für bestehende Ziglu-Kunden nichts ändern. ”Längerfristig werden wir Ziglu stärker in Robinhood integrieren, die Marke Robinhood ins Ausland bringen und daran arbeiten, das Geschäft über Großbritannien hinaus auf Europa auszuweiten”, kündigt Tenev an.

Payment-for-Orderflow-Modell in der Kritik

Robinhood hatte im vergangenen Jahr vor allem im Zuge der Gamestop-Rallye für Aufsehen gesorgt. Dabei geriet der Neobroker auch durch das Payment-for-Orderflow-Modell in die Kritik, bei dem Neobroker von den mit ihnen verbundenen Marktplätzen eine Art Kickback erhalten, wenn sie Kunden weiterreichen. Dank des Mechanismus können sie so Leistungen für diese zum Nulltarif anbieten. Die Regulierungsbehörden in den USA und Europa erwägen daher ein Verbot dieses Geschäftsmodells.

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”Unser Geschäftsmodell ist unabhängig vom Payment-for-Orderflow-Modell aufgebaut”, sagt Ben Bilski

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