Bitcoin klettert auf Rekordhoch - Coinbase-Börsengang beflügelt

Vor dem Nasdaq-Börsendebüt der US-Handelsplattform für digitale Währungen hat sich der Bitcoin-Wert seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt.
Coinbase CEO Brian Armstrong | Foto: picture alliance / San Jose Mercury News | Karl Mondon
Coinbase CEO Brian Armstrong | Foto: picture alliance / San Jose Mercury News | Karl Mondon
DPA, Erhard Krasny

Die Rekordjagd der ältesten und bekanntesten Digitalwährung Bitcoin geht mit dem Börsengang einer großen US-Handelsplattform für Kryptowährungen weiter. Am Mittwoch wurde ein Bitcoin auf der Plattform Bitstamp zeitweise bei 64 895 US-Dollar gehandelt und kostete damit so viel wie noch nie. Seit Beginn des Jahres befindet sich der Bitcoin in einem Höhenflug. In dieser Zeit hat sich der Wert der Digitalwährung mehr als verdoppelt.

Während der Bitcoin Rekordpreisen hinterherjagt, geht mit Coinbase ein Schwergewicht der Krypto-Branche an die Wall Street. Ab dem heutigen Mittwoch können Anteile an der größten US-Handelsplattform für digitale Währungen als Aktie gekauft werden.

Coinbase Referenzpreis 250 Dollar

Allerdings setzte die Nasdaq den Referenzpreis für die Coinbase-Aktien vor dem Handelsstart am Nachmittag auf 250 Dollar. Damit liegt die Richtschnur deutlich unter den letzten außerbörslichen Transaktionen, bei denen die Papiere in diesem Jahr im Schnitt für 343,58 Dollar den Besitzer gewechselt hatten.

"Die Krypto-Ökonomie beginnt gerade erst", so richtet sich Coinbase-Mitgründer und Vorstandschef Brian Armstrong an die Anleger vor dem Börsengang. Tatsächlich befindet sich sein Unternehmen auf der größten Erfolgswelle seit der Gründung im Jahr 2012. Allein im ersten Quartal dürfte der Nettogewinn zwischen 730 Mio. und 800 Mio. Dollar gelegen haben, wie Coinbase kürzlich mitteilte. Das wäre mehr als doppelt so viel wie im gesamten vergangenen Jahr.

Mit dem Börsengang können Anleger an der Wertentwicklung von Digitalwährungen wie dem Bitcoin profitieren, ohne physische Bitcoins besitzen zu müssen, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX. Er sieht in dem Börsengang das "Ankommen in den Aktienmärkten" und das "Fußfassen in der klassischen Finanzwelt".

Experten verweisen aber auch auf die Risiken solcher Investments, zumal Kryptowährungen oftmals stark schwanken und auch die Politik und die Notenbanken ihnen kritisch gegenüber stehen. Bundesbankpräsident Jens Weidmann sagte Ende März vor Journalisten, aus Sicht der Notenbanken sei der Bitcoin eher ein uninteressantes Zahlungsmittel. "Die dezentralen Systeme können nicht effizienter sein als ein funktionierendes zentrales System", begründete Weidmann seine Einschätzung.

56 Millionen Nutzer

Beim Umsatz rechnet Coinbase für die drei Monate bis Ende März mit 1,8 Mrd. Dollar, auch dieser Wert würde das Gesamtergebnis von 1,3 Mrd. Dollar aus dem Vorjahr deutlich übertreffen. Die Nutzerzahlen stiegen während der jüngsten Krypto-Rally kräftig und lagen zuletzt bei 56 Mio..

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