Anders als noch im November 2019 angekündigt, wird der Neobroker Robinhood wohl vorerst nicht nach Europa kommen. Das berichten verschiedene Medien übereinstimmend, wie The Guardian, CNBC und das Wall Street Journal.
"In den letzten Monaten hat sich in der Welt sehr verändert, und wir haben die schwierige Entscheidung getroffen, unseren Start in Großbritannien auf unbestimmte Zeit zu verschieben", wird ein Robinhood-Sprecher aus einer Erklärung zitiert. "Als Unternehmen konzentrieren wir uns erneut auf die Stärkung unseres Kerngeschäfts in den USA."
Das bereits in Großbritannien etablierte Team von zehn Personen soll laut den Berichten in die US-Einheit überführt werden. Die Warteliste, auf die sich Kunden seit Ende 2019 eintragen konnten, dürfte hingegen gelöscht werden.
Aufatmen für die Konkurrenz
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Spekulationen darüber, dass der Broker seine Geschäfte nach Europa ausweitet. Die Anbieter europäischer Trading-Portale - wie Revolut - dürften nun erleichtert sein, denn Robinhood hätte den hiesigen Markt mit seinem kommissionsfreien Modell wohl ziemlich aufgemischt.
Das in Kalifornien ansässige Unternehmen gilt als eines der wertvollsten Fintechs der Welt. 2013 gegründet war es seit der letzten Finanzierungsrunde im Juli 2019 7,6 Mrd. US-Dollar wert.
Robinhood bietet über seine App und Webseite eine Trading-Plattform für Aktien, ETFs, Option- und Kryptohandel. Einnahmen generiert es über die Abschlüsse von Premium-Abonnements sowie mit Zinsen von nicht eingesetztem Kapital. Das Unternehmens beschäftigt nach eigenen Angaben rund 1.000 Angestellte und beziffert die Kundenbasis mit zehn Mio.
Robinhood strebt acht-Milliarden-Bewertung an - Bericht