EZB-Umfrage: Verbraucher der Eurozone bleiben pessimistisch

Die monatliche Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hat im August aber eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vormonat gebracht. Die Befragten gehen von einem extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit aus.
Verbraucher auf der Zeil in Frankfurt | Foto: picture alliance / imageBROKER | Schoening
Verbraucher auf der Zeil in Frankfurt | Foto: picture alliance / imageBROKER | Schoening
Reuters

Die Verbraucher in der Eurozone haben laut einer Umfrage der EZB ihre pessimistischen Konjunkturerwartungen nur leicht abgemildert. Konsumenten erwarteten im August, dass auf Zwölfmonatssicht die Wirtschaftsleistung um 1,7 Prozent schrumpfen und die Arbeitslosenquote in einem Jahr bei 11,9 Prozent liegen wird, wie eine jetzt veröffentlichte Erhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) ergab. Zum Vergleich: Im August dieses Jahres betrug die Arbeitslosenquote im Euroraum 6,6 Prozent.

EZB befragt 14.000 Konsumenten

In der Juli-Umfrage war noch ein etwas stärkerer Konjunkturrückgang um 1,9 Prozent und eine um einen Tick höhere Arbeitslosenquote von 12,0 Prozent erwartet worden. An der monatlichen Umfrage nahmen rund 14.000 Verbraucher aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und den Niederlanden teil.

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Die Verbraucher gehen der Erhebung zufolge zudem davon aus, dass in zwölf Monaten die Inflation immer noch bei rund fünf Prozent liegen wird. Auch in der Juli-Umfrage war mit einer Teuerung in dieser Höhe gerechnet worden. Auf Dreijahressicht rechnen die Verbraucher weiterhin im Mittel (Median) mit drei Prozent Inflation. Die Teuerung würde damit in drei Jahren noch immer noch klar über dem Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent liegen.

Stimmen für erneuten Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten

Zuletzt hatte sich der Teuerungsschub im Währungsraum noch weiter beschleunigt. Im September ist die Inflationsrate angetrieben durch einen massiven Preisschub bei Energie sogar erstmals zweistellig geworden. Die Verbraucherpreise nahmen um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Dies ist die höchste Inflationsrate, seit es den Euro gibt. In der EZB hatten zuletzt wegen der ausufernden Teuerung die Stimmen zugenommen, die für einen erneuten XXL-Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte auf der kommenden Zinssitzung am 27. Oktober plädierten.

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