Bemerkenswert gut sei das 1. Halbjahr gelaufen, teilt der Deutsche Factoring Verband jetzt mit. Und belegt das mit Zahlen. So stiegen die Umsätze seiner Mitglieder im ersten Halbjahr 2022 von 146,5 Mrd. auf 182,4 Mrd. Euro, das war im Vorjahresvergleich ein Plus von 24,5 Prozent.
Die Kundenzahl legte der Mitteilung zufolge ebenfalls zu, mit einem Plus von knapp 33 Prozent auf 105.600 (1. Hj 2021: 79.450). Das sei eine neue Rekordmarke. Dieses Wachstum sei auch durch Neuzugänge im Verband begründet.
Obwohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal 2022 preisbereinigt ”nur“ um 4,0 Prozent stieg und im 2. Quartal sogar stagnierte, habe Factoring aufgrund von Nachholeffekten nach der Pandemie und als zunehmend nachgefragtes Finanzierungsinstrument überproportional zulegen können.
”Erneut konnte Factoring sich als Stabilitätsanker und Liquiditätsbringer in Krisenzeiten beweisen“, sagte Helmut Karrer, Mitglied des Vorstandes.
”Made in Germany” weiter sehr gefragt
Zu den Zahlen des nationalen sowie des internationalen Factoring-Geschäftes: Das nationale Geschäft wuchs um 18,8 Prozent (auf 126,1 Mrd. Euro) und das internationale Geschäft um 39,4 Prozent auf 56,2 Mrd. Euro. ”Waren und Dienstleistungen ’made in Germany’ waren ersichtlich trotz aller gegenwärtigen Herausforderungen in den Lieferketten stark nachgefragt”, so der Verband.
Allerdings machten Ukraine-Krieg, Lieferkettenprobleme sowie die Inflation auch vor der Finanzdienstleistung Factoring nicht halt und werden wohl zu einer deutlichen Abkühlung im Factoring-Konjunkturbarometer führen. So sehen nur noch 33 Prozent der Verbandsmitglieder ”gute“ oder gar ”sehr gute“ Aussichten (zuletzt 60 Prozent) für das noch laufende Jahr.
Verhaltene Aussichten laut Umfrage
Die große Mehrheit, fast 48 Prozent (zuletzt 38 Prozent) sehen lediglich noch ”befriedigende“ Aussichten, knapp 19 Prozent sehen nur ”ausreichende“ oder schlechtere Tendenzen (zuletzt zwei Prozent). Diese Zahlen sind nach Angaben des Verbands repräsentativ für den gesamten deutschen Factoring-Markt; die Mitglieder des Verbandes bedienen rund 98 Prozent des gesamten in Verbänden organisierten Factoring-Volumens in Deutschland.