Bei der Deutschen Bank: Händewaschen künftig nur noch mit kaltem Wasser

Mit einem umfassenden Maßnahmenkatalog will das Institut den Verbrauch von Strom und Gas im aktuellen Umfeld reduzieren. Dazu gehört auch das nächtliche Abschalten von Beleuchtung bei bis zu 1400 Gebäuden in Deutschland.
Händewaschen (Symbolbild) | Foto: picture alliance / photothek | Thomas Trutschel/photothek.de
Händewaschen (Symbolbild) | Foto: picture alliance / photothek | Thomas Trutschel/photothek.de

Für manche dürfte es eine Hiobsbotschaft sein, für andere ein Zeichen der Solidarität und Nachhaltigkeit: In den Sanitäranlagen der Deutschen Bank müssen sich Mitarbeiter wie Gäste künftig - auch im Winter - mit kaltem Wasser die Hände waschen. Dies ist Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs, den das Institut nun festgesetzt hat. Ziel ist die ”kurz- und langfristige” Reduktion des Energieverbrauchs bei Strom und Gas.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wies darauf hin, dass die ausschließliche Verwendung von Kaltwasser in allen Sanitärräumen in der Unternehmenszentrale (Deutsche-Bank-Türme) in Frankfurt bereits seit Abschluss der Gebäuderenovierung im Jahr 2011 gang und gäbe sei.

Als weitere Maßnahme für einen geringeren Stromverbrauch wird in den Sommermonaten in allen Bürogebäuden und Filialen die maximale Raumtemperatur von 23 auf 25 Grad Celsius erhöht. Dies reduziere den Energieverbrauch der Klimaanlagen.

Beleuchtung wird nachts ausgeschaltet

Beleuchtete Außenwerbung und angestrahlte Logos an den Gebäuden werden ebenso wie die Nachtbeleuchtung im Inneren zwischen 22 Uhr und 6 Uhr abgeschaltet. Lediglich die für Sicherheit relevante Beleuchtung und die Beleuchtung in den Filialvorräumen bei den Geldautomaten bleibt an. Des Weiteren wird der Brunnen vor der Zentrale in Frankfurt stillgelegt.

Mit all dem sollen jährlich 4,9 Mio. kWh Strom gespart werden. Das entspricht dem Verbrauch von rund 830 Fünf-Personen-Haushalten. Alle Maßnahmen würden ”schrittweise und so schnell wie möglich” in den rund 1.400 Gebäuden in Deutschland, die von der Bank ganz oder teilweise genutzt werden, eingeführt.

Ziel: 15 Prozent weniger Gasverbrauch

Für die Reduktion des Gasverbrauchs sind außerdem folgende selbsterklärte Ziele angesetzt:

  • Die Umrüstung der Beleuchtung auf energieeffiziente LED-Technik in Büro- und Filialgebäuden.

  • Die Einführung von Gebäudeleittechnik mit künstlicher Intelligenz zur Reduzierung des Verbrauches von Heiz- und Kühlenergie an Großstandorten.

  • Die Umrüstung auf energieeffiziente Pumpen in Heizungssystemen.

  • Die Reduzierung des Verbrauches an Kühlenergie in technischen Räumen.

Die Bank will mit den oben genannten Schritten das Ziel der EU-Kommission, zwischen August 2022 und Mai 2023 insgesamt 15 Prozent weniger Gas zu verbrauchen, unterstützen. Da die noch ausstehenden Entscheidungen der Bundesnetzagentur und der Bundesregierung die konkreten Maßnahmen beeinflussen werden, würde hier allerdings mit der Umsetzung gewartet.

Deutschlands größtes Kreditinstitut unternimmt seit geraumer Zeit Anstrengungen, um einen nachhaltigeren und klimafreundlicheren Geschäftsbetrieb zu entwickeln. Unter anderem will es bis 2025 global 100 Prozent seines Stroms für den eigenen Geschäftsbetrieb aus erneuerbaren Energien beziehen und hat sich deshalb der weltweiten Initiative RE100 angeschlossen. Auch bei der Finanzierung von Kunden achtet die Bank künftig verstärkt auf Nachhaltigkeitskriterien.

Deutsche Bank koppelt erstmals Lieferkettenfinanzierung an ESG-Ratings

Deutsche Bank verpflichtet Lieferanten zu Nachhaltigkeit

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch