Früherer Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain im Alter von 59 Jahren gestorben

Er leitete die Deutsche Bank von 2012 bis 2015 gemeinsam mit Jürgen Fitschen. Seine starke Ausrichtung auf das Investmentbanking war damals umstritten.
Anshu Jain | Foto: picture alliance / SvenSimon | Rene Traut/SVEN SIMON
Anshu Jain | Foto: picture alliance / SvenSimon | Rene Traut/SVEN SIMON
dpa

Der frühere Co-Chef der Deutschen Bank, Anshu Jain, ist tot. Der britisch-indische Manager sei in der Nacht zum Samstag im Alter von 59 Jahren an den Folgen einer langen, schweren Krankheit gestorben, teilte die Deutsche Bank mit. Jain leitete von 2012 bis 2015 gemeinsam mit Jürgen Fitschen die Deutsche Bank. Im Sommer 2015 verließ er das größte deutsche Geldhaus nach wachsender Kritik.



Jain habe über zwei Jahrzehnte ”eine prägende Rolle in der Entwicklung der Deutschen Bank” gespielt und das globale Kapitalmarktgeschäft des Konzerns maßgeblich mit aufgebaut, hieß es in der Mitteilung. Vorstandschef Christian Sewing erinnerte sich an die ”leidenschaftliche Führungskraft von intellektueller Brillanz” des Managers. ”Viele von uns hat er mit seiner Energie und Loyalität zu unserer Bank zutiefst beeindruckt.”

Lange Liste an Skandalen

Das Image als skrupelloser Investmentbanker wurde der indischstämmige Brite in seinen drei Jahren als Co-Chef der Deutschen Bank allerdings nie ganz los: Die Liste der Skandale des Instituts war lang, und die Aktionäre straften die Doppelspitze Jain/Fitschen am Ende ab.

Jains Familie schrieb in einem Statement, das der ”Financial Times” vorlag, Jain sei nach einem fünfjährigen Kampf gegen den Krebs gestorben. Er habe allerdings vier Jahre länger gelebt als die ursprüngliche Prognose seiner Ärzte. ”Bis zum letzten Tag hat Anshu sein lebenslanges Ziel verfolgt, ”keine Statistik” zu sein”, hieß es nach Angaben des Blattes.

In den USA tätig

In den vergangenen Jahren hatte sich Jain beruflich Richtung USA orientiert. 2016 nahm er einen Beraterjob im Silicon Valley beim Fintech-Unternehmen Social Finance (Sofi) an, 2017 heuerte er beim New Yorker Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald an, wo er sich um die Wachstumsstrategie kümmerte.

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