EU einigt sich auf Regulierung von Kryptowährungen

Die Europäische Union will nun einheitliche Standards für den Kryptowährungs-Markt umsetzen. Und auch der Baseler Ausschuss sitzt an einem Regelwerk für den Umgang der Banken mit den neuen Währungen.
Bitcoin | Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt
Bitcoin | Foto: picture alliance / Zoonar | DesignIt
Sonja Ingerl mit Reuters

Die Europäische Union hat sich Parlamentariern zufolge am Donnerstag auf eine Regulierung des Kryptowährungs-Marktes verständigt. ”Heute bringen wir Ordnung in den Wilden Westen der Kryptowährungen und legen klare Regeln für einen harmonisierten Markt fest”, sagte Stefan Berger (EVP), der für das EU-Parlament an den Verhandlungen teilnahm.

Auf Twitter schrieb er, Krypto-Asset-Anbieter sollten künftig den Energieverbrauch und die Auswirkungen von Assets auf die Umwelt offenlegen. ”Europa ist der erste Kontinent mit einer Krypto-Asset Regulierung.” Ernest Urtasun von den Grünen sprach von starken Vorschriften gegen Missbrauch und Manipulationen.

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Unterschiedlich strenge Vorschriften

Die Markets in Crypto Assets (MiCA) genannte Regelung soll grob Ende 2023 in Kraft treten. Kryptowährungen sind gegenwärtig kaum reguliert. Insbesondere in den USA und Großbritannien gibt es trotz einer vergleichsweise weiten Verbreitung keine strengen Vorschriften. Der Zusammenbruch von gewissen Digitalwährungen wie TerraUSD hat den Markt zuletzt wieder in die Schlagzeilen gebracht. Am Donnerstagabend lag der Kurs von Bitcoin unter 19.000 Dollar nach einem Jahreshoch von 48.234 Dollar im März.

”Die aktuellen Ereignisse im Kryptobereich werden dafür sorgen, dass Nutzer achtsamer werden”, sagt Bernd Oppold

Zuletzt hatte der Baseler Ausschuss den Banken zur Vorsicht bei Kryptowährungen geraten Bei der Hinterlegung von Eigenkapital als Sicherheit für mögliche Verluste aus solchen Kryptodevisen sollten sie konservativ vorgehen, schreibt das Handelsblatt.

Dabei unterscheide man in zwei Gruppen. Gruppe eins seien besonders riskante Cyberdevisen, und Gruppe zwei umfasse Cyberdevisen wie Bitcoin, die nicht an andere Werte gekoppelt sind, sowie Stablecoins mit Stabilisierungsmechanismen.

Finale Regeln bis Jahresende

Zuletzt rutschten die Kurse der Kryptowährungen nach unten- Auch die Stablecoins hatten zu kämpfen, obwohl sie an andere Werte, wie zum Beispiel den Dollar gebunden sind.

”Das Risiko war immer da, jetzt ist es eingetreten”, sagt Philipp Sandner

Aus diesem Grund schlägt der Baseler Ausschuss unter anderem ein Limit für das Engagement der Banken in solche riskanten Kryptodevisen der Gruppe zwei vor. Ihr Vorschlag: Das Engagement der Banken in Kryptowährungen soll nicht höher sein als ein Prozent des harten Kernkapitals. Bis Jahresende sollen die neuen Regeln finalisiert sein.

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