Die größten Geldhäuser in den USA verfügen nach Einschätzung der Notenbank Federal Reserve (Fed) über eine krisenfeste Kapitalausstattung. Dabei hatte die Deutsche Bank mit ihrem US-Ableger bei der Belastungsprobe anhand simulierter Krisenszenarien keine Probleme. Alle 34 Großbanken bestanden den jährlichen Stresstest der Finanzaufseher, wie die Fed mitteilte.
Die Notenbank will mit dem Härtetest sicherstellen, dass die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte bei einem Finanzmarkt-Kollaps nicht abrupt ins Stocken gerät. Die Stresstests der Fed sind eine Folge der Finanzkrise von 2008. Sie sollen dafür sorgen, dass Banken für Notlagen gerüstet sind und nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen.
Ergebnisse entscheidend für Dividendenpolitik
Dafür untersucht sie, ob die Kapitalreserven reichen, um extreme Belastungen wie einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit oder einen rapiden Einbruch der Immobilienpreise auszuhalten. Für viele der großen Banken ist die jährliche Prüfung entscheidend, um in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausschütten zu können. Ab Montag dürfen sie ihre Kapitalpläne veröffentlichen.
Die Deutsche Bank hatte mit ihrem US-Geschäft zwischenzeitlich einen schweren Stand bei den Aufsehern und fiel von 2015 bis 2018 gleich mehrfach beim Stresstest durch. Anders als bei den US-Rivalen hängen bei Töchtern ausländischer Geldhäuser nicht die Dividenden und Aktienrückkäufe vom Testergebnis ab, dafür aber die Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter.
Europäische Aufseher bescheinigten Krisenfestigkeit
Auch bei den europäischen Aufsehern hatte die Deutsche Bank im Rahmen des regulären Stresstests vergangenes Jahr gut abgeschnitten. Damals hieß es, Europas Banken seien gut für mögliche Krisen gewappnet. Die EZB will sich in Zukunft verstärkt dem sogenannten Klimastresstest widmen.
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