EBA-Direktor: Banken können direkte Kriegsfolgen abfedern

Die Folgen des Ukraine-Krieges sind für Europas Banken verkraftbar - so die Einschätzung der europäischen Bankenaufsicht. Sollte Russland allerdings seine Energielieferungen stoppen, drohen größere Verluste.
Gebäude der EBA. | Foto: EBA
Gebäude der EBA. | Foto: EBA
dpa

Europas Banken können nach Einschätzung der Bankenaufsicht EBA die unmittelbaren Folgen des Ukraine-Krieges ohne größere Probleme abfedern. ”Die bislang prognostizierbaren wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen für die europäische Volkswirtschaft wären für das europäische Finanzsystem gut verkraftbar”, sagte der für Wirtschafts- und Risikoanalyse zuständige Direktor der European Banking Authority (EBA), Jacob Gyntelberg, dem ”Handelsblatt”.

Größere Verluste bei Banken erwartet Gyntelberg für den Fall, dass Russland seine Energielieferungen stoppt oder die Europäische Union (EU) ein Embargo für russisches Öl und Gas verhängt und die europäische Wirtschaft in der Folge in die Rezession rutscht. ”Aber meiner Einschätzung nach sind die Kapitalpuffer der meisten Banken auch für so ein Szenario groß genug, das gilt auch für das deutsche Bankensystem”, sagte der EBA-Experte.

EBA: Direkte Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf EU-Banken sind begrenzt

Insgesamt dürften nach seiner Einschätzung die indirekten Folgen des Krieges, sogenannte Zweitrundeneffekte, die europäischen Banken härter treffen. Zu den möglichen Zweitrundeneffekten zählt Gyntelberg auch ”Gegensanktionen von Russland” wie etwa ein Lieferstopp für Öl und Gas oder Liefereinschränkungen.

Mögliche Kreditrisiken könnten dann nach seiner Einschätzung vor allem osteuropäische, deutsche, aber auch österreichische Banken treffen. ”Für französische Banken spielt das eine geringere Rolle, für spanische und italienische Banken ist das kaum ein Thema”, sagte Gyntelberg.

Die Folgen des Krieges in der Ukraine für Banken zu verkraften, sagt Elke König

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