Justizmarathon in Sachen Hypo Real Estate endet mit Vergleich

190 Mio. Euro sollen die Aktionäre erhalten, dabei ging es zuletzt um eine Gesamtsumme von 1,4 Mrd. Euro. Die Kanzlei, die den Vergleich erstritten hat, hält ihn dennoch für fair.
HRE-Stempel (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
HRE-Stempel (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten | Ulrich Baumgarten
dpa, Tamara Weise

Nach über zwölf Jahren endet der Justizmarathon um die Milliardenklagen gegen die Münchner Skandalbank HRE mit einem Teilerfolg für die Anleger. Die Aktionäre erhalten in Vergleichen 190 Mio. Euro, wie die Finanzagentur des Bundes in Frankfurt mitteilte.

Kanzlei hält den Deal für ”fair”

Darauf habe sich die HRE mit dem Rechtsanwalt Christian Wefers geeinigt, der als Musterkläger die Forderungen vieler Anleger gebündelt vertreten hatte. Die Kanzlei Tilp, für die Wefers arbeitet, spricht in einem ersten Statement von einem „für alle Seiten fairen Vergleich“.

Laut Finanzagentur sind damit die Schadenersatzklagen weitgehend erledigt, die Behörde bezifferte das auf ”96 Prozent des gegen die HRE anhängigen Klagevolumens”. Die Beinahe-Pleite der Hypo Real Estate war in Deutschland der größte Schadenfall im Zuge der internationalen Finanzkrise 2008/09.

Schadenssumme lag zuletzt bei 1,4 Mrd. Euro

Der Bund hatte die Immobilienbank verstaatlicht, um einer Insolvenz vorzubeugen - deswegen hat heute die Finanzagentur die Obhut über die HRE, die seit Jahren keine Geschäfte mehr tätigt.

Im Krisenjahr 2009 hatten viele HRE-Aktionäre Klagen gegen die Bank eingereicht, der sie falsche Kapitalmarktinformationen vorwarfen. In dem Musterverfahren mit Wefers ging es laut Finanzagentur zuletzt um über 1,4 Mrd. Euro - einen Streitwert von rund 930 Mio. Euro plus der zwischenzeitlich aufgelaufenen Prozesszinsen von rund 535 Mio. Euro.

Klagen, Warten, Repeat: BGH schickt Urteil zur HRE-Musterklage in Teilen zurück an den Absender

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