Depfa-Abwicklung zahlt sich für "Bad Bank" der ehemaligen Hypo Real Estate aus

Die Übertragung der Depfa an die ”Bad Bank” der ehemaligen Muttergesellschaft Hypo Real Estate (HRE) 2014, der Verkauf von Wertpapierbeständen und der Weiterverkauf der geschrumpften Bank an die österreichische Bawag im vergangenen Jahr hat der FMS Wertmanagement mehr als 1,3 Mrd. Euro eingebracht.
Vorstandschef der HRE-Abwicklungsgesellschaft FMS Wertmanagement (FMSW), Christoph Müller. | Foto: FMS Wertmanagement
Vorstandschef der HRE-Abwicklungsgesellschaft FMS Wertmanagement (FMSW), Christoph Müller. | Foto: FMS Wertmanagement
reuters

Die Abwicklung der irischen Depfa Bank hat sich für den deutschen Staat gelohnt. Die Übertragung der Depfa an die ”Bad Bank” der ehemaligen Muttergesellschaft Hypo Real Estate (HRE) 2014, der Verkauf von Wertpapierbeständen und der Weiterverkauf der geschrumpften Bank an die österreichische Bawag im vergangenen Jahr habe mehr als 1,3 Mrd. Euro eingebracht, sagte der Vorstandschef der HRE-Abwicklungsgesellschaft FMS Wertmanagement (FMSW), Christoph Müller.

Das sei gut eine Milliarde Euro mehr als der Bund mit einem Direktverkauf 2014 erlöst hätte, wie er damals eigentlich geplant war. ”Wir haben den Abwicklungs-Auftrag für die Depfa vollständig erfüllt”, bilanzierte Müller.

54,1 Mrd. Euro des übernommenen Portfolios noch übrig

Die FMSW wickelt die Reste der in der Finanzkrise zusammengebrochenen HRE ab - mit dem Ziel, den Verlust für den Staat so gering wie möglich zu halten. 2021 stand ein Gewinn vor Steuern von 44 (2020: 25) Mio. Euro zu Buche. 73 Prozent des damals übernommenen Portfolios seien inzwischen abgebaut, sagte Finanzvorständin Carola Falkner, allein 9,8 Mrd. Euro im vergangenen Jahr.

FMS Wertmanagement macht weitere Fortschritte beim Portfolioabbau

54,1 Mrd. Euro sind noch übrig - doch die Abwicklung werde immer zäher. Die restlichen Papiere laufen teilweise bis 2078 und sind mit Derivaten abgesichert. Eine vorzeitige Auflösung wäre mit hohen Verlusten verbunden: Die stillen Lasten in der Bilanz lagen Ende 2021 bei fast 14 Mrd. Euro.

400 Mitarbeiter damit beschäftigt

”Wir müssen uns darauf einstellen, die Portfolien weiter zu bewirtschaften”, sagte Müller. Knapp 400 Mitarbeiter sind damit beschäftigt. Um den Aufwand zu reduzieren, könnte die Abwicklung in den nächsten Jahren zumindest zum Teil an Finanzdienstleister abgegeben werden.

Es gelte abzuwägen, ob sich das lohne, sagte der FSMW-Chef: ”Schließlich will auch der Dienstleister mit der Abwicklung Geld verdienen.” Bis dahin werde man sich intensiver darum kümmern müssen, die Komplexität der Bestände zu reduzieren, die vor allem auf Italien, Großbritannien und die USA konzentriert sind. Für das laufende Jahr hofft Müller zumindest auf eine schwarze Null.

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