Europa muss sich mehr um Beschaffung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen kümmern, sagt Stefan Hoops

Russland ist für die deutsche Wirtschaft nicht nur ein wichtiger Öl-. und Gaslieferant. Auch bei wichtigen anderen Rohstoffen wie Nickel, Titan, Rohaluminium und Kupfer ist die Abhängigkeit groß. Die Deutsche Bank empfiehlt sechs Gegenreaktionen.
Stefan Hoops, Leiter der Unternehmensbank, Deutsche Bank | Foto: picture alliance/dpa/Sputnik | Vladimir Astapkovich
Stefan Hoops, Leiter der Unternehmensbank, Deutsche Bank | Foto: picture alliance/dpa/Sputnik | Vladimir Astapkovich

Deutschland und Europa sind zu stark von Rohstofflieferungen aus nur wenigen Ländern wie China und Russland abhängig. Das gelte insbesondere für Schlüsseltechnologien wie Erneuerbare Energien oder Elektromobilität, heißt es in einer jetzt veröffentlichten Studie der Deutschen Bank, über die das ”Handelsblatt” berichtet.

”Geopolitisch könnte die Welt wieder in Blöcke zerfallen, bei denen die westliche Welt auf der einen Seite steht und auf der anderen Seite Länder wie Russland und China. Die Frage, wo Europa enorm wichtige Rohstoffe beschafft und wo es sie weiterverarbeiten lässt, bekommt dadurch eine wachsende strategische Bedeutung“, sagt Stefan Hoops, Chef der Unternehmenskundensparte der Deutschen Bank.

So bezieht die deutsche Wirtschaft allein aus Russland 41 Prozent des Titans, 40 Prozent des benötigten veredelten Nickels und jeweils rund 20 Prozent des Rohaluminiums und des Kupfers.

Die Deutsche Bank schlägt deshalb konkret sechs Schritte vor, um diese Abhängigkeit zu beenden:

  • Strategische Rohstoff-Reserven nicht nur für Öl und Gas bilden
  • Diversifizierung von Raffineriekapazitäten für Industriemetalle
  • Mehr Rohstoffe aus Südamerika, Afrika und Australien beschaffen
  • Rohstoff-Vorkommen in Europa nutzen
  • Mehr Recycling
  • Wichtige Rohstoffe ersetzen

Deutsche Bank informiert Unternehmenskunden über wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Kriegs

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