Deutsche Führungskräfte sind in der Europäischen Zentralbank laut Daten der EZB überproportional stark vertreten. Sie stellen 31,3 Prozent der Manager und 27,7 Prozent der insgesamt rund 4000 Beschäftigten der Finanzinstitution mit Sitz in Frankfurt.
Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der EZB hervor, der erstmals Daten zur nationalen Herkunft des Führungspersonals aufführt. Demnach ist Deutschland weit stärker repräsentiert als es seinem Anteil am Kapitalschlüssel der EZB von 21,4 Prozent entspricht.
Frankreich ist unterrepräsentiert
Dieser Schlüssel spiegelt den Anteil des jeweiligen Landes an der Gesamtbevölkerung sowie am Bruttoinlandsprodukt der EU wider. Mit der Präsidentin Christine Lagarde steht zwar eine Französin an der EZB-Spitze, doch ihr Land ist bei den Führungskräften insgesamt unterrepräsentiert.
Mit 10,8 Prozent der Manager und 7,2 Prozent der Beschäftigten ist das Land nicht so stark vertreten, wie es der Anteil am Kapitalschlüssel von 16,6 Prozent nahelegen würde. Selbst Italien (13 Prozent) und Spanien (11,8 Prozent) sind bei den EZB-Führungsposten stärker vertreten.
Jahresüberschuss von noch gut 190 Mio. Euro
Wie 2021 wirtschaftlich für die EZB gelaufen ist, hatte sie bereits im Februar mitgeteilt. Danach ist der Jahresüberschuss erneut gesunken – von gut 1,6 Mrd. Euro (2020) auf noch 192 Mio. Euro. Die Summe wird an die nationalen Zentralbanken im Euroraum verteilt.
Banken zahlten der EZB 2021 mehr als eine halbe Milliarde Euro an Gebühren
Die EZB erklärte den Rückgang unter Verweis „auf geringere Zinserträge aus Währungsreserven und aus zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren sowie auf die Zuführung zur Rückstellung für finanzielle Risiken“.