Banken zahlten der EZB 2021 mehr als eine halbe Milliarde Euro an Gebühren

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) beaufsichtigten Institute haben im vergangenen Jahr 578 Mio. Euro für die eigene Überwachung überweisen müssen. Das ist ein Plus von rund acht Prozent.
Das Euro-Zeichen auf der Fassde der EZB | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Das Euro-Zeichen auf der Fassde der EZB | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Theis Kiewitt, dpa

Die Europäische Zentralbank hat ihre Bilanz für 2021 vorgelegt. Der Überschuss sank von rund 1,6 Mrd. Euro 2020 auf knapp 0,2 Mrd. Euro, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Der Rückgang des Gewinns wird unter anderem auf geringere Erträge aus den Fremdwährungsreserven zurückgeführt. Zudem sei die Risikovorsorge erhöht worden, heißt es. Ein Großteil des EZB-Gewinns (150 Mio. Euro) wurde bereits am 31. Januar an die nationalen Notenbanken transferiert, die restlichen 42 Mio. Euro sollen an diesem Freitag fließen. Auf die Bundesbank entfallen entsprechend ihres Anteils am eingezahlten Kapital an der EZB etwas mehr als 26 Prozent.

Der EZB-Gewinn wird komplett an die nationalen Notenbanken des Euroraums verteilt, also auch an die Deutsche Bundesbank. Diese wiederum überweist ihren Gewinn in der Regel zum größten Teil an den Bundesfinanzminister.

Aufsichtsgebühren erhöhten sich um 8 Prozent

Um gut acht Prozent stieg die Abgabe der Banken für ihre eigene Beaufsichtigung durch die EZB. Die Aufsichtsgebühren erhöhten sich demnach von 535 Mio. auf 578 Mio. Euro (+ 8 Prozent). Als Ursache dafür nannten die Währungshüter:

"Grund für den Anstieg im Jahr 2021 waren die Weiterentwicklungen von bankaufsichtsbezogenen IT-Systemen und höhere Personalaufwendungen", erklärt die EZB in der Mitteilung. Allerdings erhöhten sich letztere lediglich um gut vier Prozent, die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um knapp zwei Prozent.

Nettozinserträge fallen um fast ein Viertel

Die Nettozinserträge der EZB sanken 2021 auf rund 1,5 Mrd. Euro (2020: 2,0 Mrd). Vor allem die Erträge aus Dollar-Papieren gingen zurück. Zudem fielen die Zinserträge auf die gehaltenen Anleihen, ein Minus von fast ein Viertel.

Die Bilanzsumme der EZB stieg von 569 Mrd. Euro 2020 auf 680 Mrd. Euro. Verantwortlich für den erneuten Anstieg sind vor allem die fortgesetzten Anleihekäufe. Allerdings werden auch viele Geschäfte des Eurosystems bei den dazugehörenden Notenbanken verbucht. So stieg dessen konsolidierte Bilanz im vergangenen Jahr auf 8,6 Billionen Euro nach rund 7,0 Billionen 2020, ein Plus von knapp 23 Prozent.

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