Deutsches M&A-Geschäft bricht im ersten Quartal 2022 ein

Das Volumen seit Jahresbeginn liegt zehn Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, wie aus Daten von Refinitiv hervorgeht. Das ist der schwächste Start seit 2016. Der Einbruch bei Börsengängen ist noch stärker.
Logo von Goldman Sachs | Foto: picture alliance / EPA | JUSTIN LANE
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Das Volumen im Markt für Fusionen und Übernahmen mit deutscher Beteiligung beläuft sich seit Jahresbeginn auf 18,7 Mrd. Dollar (rund 17 Mrd. Euro; Stand 16. März). Das entspricht einem Rückgang um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und ist der schwächste Jahresbeginn seit 2016, wie aus Daten von Refinitiv hervorgeht.

Dass das Geschäft verglichen mit den Rekordaktivitäten der zweiten Jahreshälfte 2021 an Dynamik verloren hat, berichtete jüngst auch Holger Knittel, Chef des deutschen M&A-Geschäfts bei Citi.

Der M&A-Markt hat sich seit Jahresbeginn spürbar eingetrübt, sagt Holger Knittel 

Inbound-Aktivitäten stark gestiegen

Dabei wuchsen die sogenannten Inbound-Aktivitäten, also Transaktionen mit einem Investor aus dem Ausland, um 145 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 9,8 Mrd. Euro. Die meisten deutschen Target-Unternehmen stammten aus der Konsumgüterindustrie (ein Drittel), gefolgt vom Technologiesektor, auf den 31 Prozent der deutschen M&A-Ziele entfielen.

Das Outbound-M&A, bei dem deutsche Unternehmen im Ausland einkaufen, ging hingegen um drei Prozent auf 3,8 Mrd. Euro zurück.

Goldman Sachs belegt ersten Rang

Gemessen am betreuten Dealvolumen belegt Goldman Sachs mit 3,1 Mrd. Euro den ersten Rang unter M&A-Beratern im deutschsprachigen Raum. Damit kommt die Investmentbank auf einen Marktanteil von 18 Prozent.

Die Bank of America Merrill Lynch und Deutsche Bank folgen auf dem zweiten und dritten Platz. Im Jahresranking 2021 von Refinitiv hatte die Bank of America den ersten Platz belegt.

Bank of America Merrill Lynch landet 2021 im hiesigen League Table auf Rang eins

Geschäft mit Börsengängen quasi nicht existent

Das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen (Equity Capital Markets) büßte noch mehr ein - hier betrug der Rückgang zum Vorjahreszeitraum 88 Prozent, mit einem Volumen von einer Mrd. Dollar (rund 900 Mio. Euro). Auch dies war der schwächste Jahresstart seit 2016.

Und: Es wurden bisher keine Erstemissionen - also Börsengänge - oder Wandelanleihen verzeichnet, sondern 100 Prozent der Erlöse stammten aus Folgeemissionen. Die größte war die Folgeemission der Deutschen Bank im Volumen von 244 Mio. Euro.

Morgan Stanley führt die ECM-Rangliste seit Jahresstart an mit geschätzten Erlösen von 676 Mio. Dollar (614 Mio. Euro).

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