Frauen leihen sich mehr Geld, Männer auch

In welchem Umfang nehmen Frauen Kredite auf, steigt die Summe eher - oder fällt sie? Check24 liefert am Equal Pay Day eine erste Antwort.
Ein Ballon mit Aufschrift "Equal Pay Day" - am Equal Pay Day, dem 7. März (Symbolbild) | Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Ein Ballon mit Aufschrift "Equal Pay Day" - am Equal Pay Day, dem 7. März (Symbolbild) | Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Tamara Weise mit Material von dpa

Frauen haben in Deutschland auch im vergangenen Jahr durchschnittlich weniger verdient als Männer. Die Einkommenslücke, der sogenannte Gender Pay Gap, blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 18 Prozent unverändert. Das hat das Statistische Bundesamt berechnet.

Lohnlücke wird nur langsam kleiner

Nach Angaben der Wiesbadener Behörde erhielten Frauen 2021 mit durchschnittlich 19,12 Euro brutto pro Stunde 4,08 Euro weniger als Männer (23,20 Euro). Ein Jahr zuvor hatte die Differenz 4,16 Euro betragen. Langfristig betrachtet schrumpft die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern: Im Jahr 2006 verdienten Frauen in Deutschland demnach im Schnitt noch 23 Prozent weniger als Männer.

Check24 hat dazu ermittelt, wie die Unterschiede bei Kreditaufnahme aussehen. Seit Anfang 2017 ermöglicht die Plattform ihren Kunden, Verträge vollständig digital abzuschließen – aus diesem Datenpool liefert das Vergleichsportal nun Zahlen. Das Fazit, laut Mitteilung: Frauen hätten sich in den vergangenen fünf Jahren immer höhere Summen geliehen.

Durchschnittliche Kreditsumme steigt um 24 Prozent

2017 lag die durchschnittlich aufgenommene Kreditsumme aller Check24-Kundinnen bei 10.470 Euro, im vergangenen Jahr bei 12.932 Euro - ein Anstieg von 24 Prozent. Bei Männern stieg die Kreditsumme parallel zwar ebenfalls, allerdings nicht ganz so deutlich: von 13.170 Euro auf 15.631 Euro, was einem Plus von 19 Prozent entspricht.

Anlass für die Veröffentlichung der Zahlen ist der sogenannte Equal Pay Day, heute am 7. März 2022. Der bundesweite Aktionstag findet jedes Jahr an dem Tag statt, bis zu dem Frauen angesichts der Lohnlücke von 18 Prozent im Schnitt theoretisch umsonst arbeiten.

Immerhin: Nach dem 10. März im Jahr 2021 findet er 2022 drei Tage früher statt - und damit zum ersten Mal vor dem Internationalen Frauentag am 8. März. "Es geht voran, gerade wenn man sich die letzten drei Jahre anschaut", sagt Uta Zech, Präsidentin des Verbands Business and Professional Women (BPW) Germany, der den Equal Pay Day veranstaltet. "Aber es ist natürlich zu langsam."

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