Deutsche Banken fordern klare Vorgaben der Politik für Russland-Sanktionen

Als Reaktion auf die Anerkennung der von Moskau anerkannten Republiken Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine bereitet der Westen erste Sanktionen vor. Der Bankenverband mahnt eindeutige Regeln an.
Blick auf den Kreml in Moskau | Foto: picture alliance / Zoonar | Vladimir Sidoropolev
Blick auf den Kreml in Moskau | Foto: picture alliance / Zoonar | Vladimir Sidoropolev
reuters

Die Bankenbranche hierzulande fordert im Fall von Sanktionen gegen Russland klare und unmissverständliche Vorgaben.

"Für die Banken ist entscheidend, dass Sanktionen hinreichend präzise und eindeutig formuliert sind, das heißt keine Auslegungsfragen offenlassen", erklärte eine Sprecherin des Bankenverbandes am Dienstag. Auch wäre ein Gleichlauf der unterschiedlichen Sanktionsregime hilfreich. Grundsätzlich denkbar seien zum Beispiel Sanktionen gegen Einzelpersonen oder Unternehmen oder ganze Sektoren.

In der Nacht waren russische Soldaten in die von Moskau anerkannten Republiken Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine einmarschiert. Nach Angaben eines EU-Vertreters könnten die EU-Außenminister nach ihrem EU-Indo-Pazifik-Treffen in Paris am Nachmittag über Sanktionen gegen Russland entscheiden.

Geschäfte deutscher Banken in Russland rückläufig

Die Auswirkung der Sanktionen auf den Finanzsektor und auf die Wirtschaft in Deutschland und der EU würden von ihrer konkreten Ausgestaltung abhängen, erklärte die BdB-Sprecherin. Die meisten deutschen Banken hätten sich aufgrund der bereits seit 2014 bestehenden Sanktionen mit ihrem Russland-Engagement in den vergangenen Jahren zurückgehalten. Die Forderungen deutscher Geldhäuser in Russland waren zuletzt gesunken. Nach Angaben der Bundesbank lagen sie im Dezember 2021 bei 6,03 Mrd. Euro nach 6,86 Mrd. Euro ein Jahr zuvor.

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