Deutsche-Bank-Fondstochter DWS fährt Milliardengewinn ein

Besonders gefragt waren ESG-Produkte. Für 2021 stellt das Frankfurter Unternehmen eine um zehn Prozent höhere Dividende in Aussicht.
DWS-Platz an der Frankfurter Börse. | Foto: picture alliance / Arne Dedert/dpa | Arne Dedert
DWS-Platz an der Frankfurter Börse. | Foto: picture alliance / Arne Dedert/dpa | Arne Dedert
reuters, Daniel Rohrig

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von über einer Milliarde Euro gemacht. Die im SDax notierte Fondsgesellschaft steigerte ihren bereinigten Vorsteuergewinn um 43 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro. Wie die DWS mitteilte, wurde die Entwicklung getrieben durch ein Plus bei den Erträgen von 22 Prozent auf 2,72 Mrd. Euro.

Mehr Nachhaltigkeitsprodukte geplant

Vor allem höhere Managementgebühren aufgrund eines Rekordwerts beim Nettomittelaufkommen trugen zu dem Ergebnis bei. Besonders gefragt waren demnach ESG-Produkte, die 40 Prozent der gesamten Nettomittelzuflüsse von 47,7 Mrd. Euro ausmachten. In dem Bereich will die DWS auch künftig weiter wachsen.

In diesem Jahr stellt sich das Unternehmen in einem herausfordernden Marktumfeld darauf ein, dass sich die zuletzt vom Börsenboom stark gestiegenen Performance- und Transaktionsgebühren "normalisieren" werden.

Unerwartet hohe Gebühreneinnahmen

Vor knapp zwei Wochen hatte die Frankfurter Fondsgesellschaft bereits das vorläufigen Zahlenwerk fürs vierte Quartal veröffentlicht, in dem wegen des Börsenbooms unerwartet hohe Gebühreneinnahmen erzielt werden konnten.

Die DWS stellte für 2021 eine gut zehn Prozent höhere Dividende in Aussicht. Die Gesellschaft ist zu rund 80 Prozent im Besitz der Deutschen Bank, die für 2021 das zweite Jahr in Folge einen Nettogewinn auswies.

Ärger für DWS-Chef Wöhrmann

Indes hat DWS-Chef Asoka Wöhrmann offenbar Ärger am Hals: Die Mutter Deutsche Bank untersucht offenbar seine Beziehungen zu einem undurchsichtigen Geschäftsmann und eine eventuell aufällige E-Mail-Kommunikation.

Einem Bericht der Financial Times zufolge geht es um ungewöhnliche Zahlungen zwischen Wöhrmann und einem Geschäftsmann namens Daniel Wruck. Nachdem die Bank zuvor bereits eine Geldwäsche-Verdachtsmeldung dazu abgegeben hatte, nimmt sie das Thema nun noch einmal genauer unter die Lupe. Außerdem soll Wöhrmann seinen privaten E-Mail-Account noch stärker als bislang bekannt für Fragen zu Bankgeschäften genutzt haben.

Asoka Wöhrmann erhielt rassistische Drohbriefe

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