Die Menschen in Deutschland haben ihr Vermögen auch im zweiten Pandemiejahr gemehrt und sind in der Summe so reich wie nie. Das Wachstum flachte im dritten Quartal 2021 allerdings ab, wie die Deutsche Bundesbank mitteilte.
73 Mrd. Euro mehr als im Vorquartal
Das Geldvermögen der privaten Haushalte aus Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen stieg auf den Rekordwert von rund 7399 Mrd. Euro (rund 7,4 Billionen Euro).
Das sind 73 Mrd. Euro oder 1,0 Prozent mehr als im Vierteljahr zuvor. In den Vorquartalen hatte es Zuwächse von jeweils mehr als 2 Prozent gegeben. Wie die gewaltige Summe verteilt ist, geht aus den Bundesbank-Daten nicht hervor.
Größter Posten: Giro- und Tagesgeldkonten
Die Lockerungen der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie kurbelten die Konsumlust der Verbraucher im dritten Quartal 2021 an. Die Menschen legten weniger Geld auf die hohe Kante als in den Monaten zuvor. Den Angaben zufolge stockten die privaten Haushalte Bargeld und Einlagen um 11 Mrd. Euro auf, so wenig wie zuletzt 2016. Die Bundesbank sprach von einer teilweisen "Normalisierung der pandemiebedingten erhöhten Ersparnisbildung".
Dennoch machten Bargeld und Bankeinlagen etwa auf Giro- und Tagesgeldkonten mit knapp 2921 Mrd. Euro Ende September 2021 erneut den größten Posten aus. Sparer verdienen wegen der Zinsflaute damit zwar nichts, können aber bei Bedarf rasch auf ihr Geld zugreifen.
Neuer Rekord bei der privaten Altersvorsorge
Gewinne an den Börsen mit Aktien (8 Mrd. Euro) sowie mit Anteilen an Investmentfonds (2 Mrd. Euro), fielen den Angaben zufolge deutlich geringer aus als im zweiten Quartal 2021 mit jeweils 26 Mrd. Euro. Die Bestände in Versicherungen und anderen Altersvorsorgeprodukten legten um knapp 20 Mrd. auf gut 2549 Mrd. Euro zu.
Privathaushalte in Deutschland steigern Geldvermögen auf neuen Rekord
Auch im dritten Quartal nutzten die Menschen in Deutschland die niedrigen Zinsen, um sich Geld zu leihen. Abzüglich der Schulden stieg das Nettogeldvermögen gegenüber dem zweiten Vierteljahr um rund 42 Mrd. Euro auf 5379 Mrd. Euro. Immobilien, die seit Jahren teils kräftige Wertsteigerungen verzeichnen, werden von den Daten nicht erfasst.