Banken setzen auf grünen Strom in ihren Rechenzentren

Die Börsen-Zeitung hat bei den Banken nachgefragt, mit welchem Energiemix die Rechenzentren der Banken derzeit betrieben werden. Das Ergebnis: Die meisten setzen schon vermehrt auf Ökostrom.
Auch Rechenzentren setzen auf erneurbare Energien. | Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild | Stephan Schulz
Auch Rechenzentren setzen auf erneurbare Energien. | Foto: picture alliance / dpa-Zentralbild | Stephan Schulz

Bei Banken wird viel über Nachhaltigkeit gesprochen. Das Thema trifft aber nicht nur die Finanzprodukte, sondern auch das Innenleben der Institute: Ihre Rechenzentren. Die brauchen viel Strom - wer hier auf grüne Energie setzt, kann daher die eigene Klimabilanz verbessern. Diese Chance haben viele Banken auch längst erkannt, wie eine Umfrage der "Börsen-Zeitung" zeigt.

So nutze etwa die DZ Bank bereits "nahezu 100  Prozent Ökostrom – inklusive der Rechenzentren, die durch uns betrieben werden."

Commerzbank gibt sich bis 2025 Zeit

Die Commerzbank berichtet, dass ihr Strom seit Januar 2013 für alle Gebäude der Bank in Deutschland ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt - auch in den Rechenzentren. Bis 2025 sollen auch alle internationalen Auslandsstandorte komplett auf Ökostrom umgestellt werden.

Von der Deutschen Bank heißt es: "Die für unseren Betrieb erforderlichen Rechenzentrumsdienste beziehen wir von externen Dienstleistern. Der mit diesen Dienstleistungen verbundene Energieaufwand und der Anteil des verwendeten Stroms aus erneuerbaren Energien liegen nicht unter unserer direkten Kontrolle." Man arbeite aber aktiv mit den Lieferanten daran, das Themen zu adressieren.“ Die Optimierung der Energieeffizienz von Rechenzentren gehört demnach zu dem Ziel, bis 2050 netto null Emissionen zu erreichen. Auch der Partner Google Cloud habe sich zu einem klimaneutralen Betrieb verpflichtet.

Die ING Deutschland gibt an, ihre Rechenzentren würden bereits heute zu etwa 80  Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien zur versorgen, schon Ende 2022 sollen es 100 Prozent sein.

US-Banken nehmen sich etwas mehr Zeit

Auch Goldman Sachs strebt an, 100  Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien für den gesamten weltweiten Strombedarf zu beziehen - und will dieses Ziel ebenfalls im Jahr 2020 erreichen. Im März habe man sein betriebliches CO2-Engagement auf die Lieferkette ausgeweitet, um netto null Kohlenstoff-Emissionen bis 2030 zu erreichen.

Die US-Bank Citi hat sich erst im März zu 100  Prozent „Net Zero“-Treibhausgasemissionen bis 2050 verpflichtet, was auch die Rechenzentren einbezieht.

Bei JP Morgan Chase kommt der Energiebedarf in Deutschland bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen - allerdings betrifft das nur die eigene Immobilien, in Deutschland betreibe man keine eigenen Rechenzentren.

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