Es geht weder vor noch zurück - das ist der letzte Stand bei den Tarifverhandlungen für die privaten Banken in Deutschland. Offenbar jedoch haben die Arbeitstreffen, die für Dezember angekündigt waren, gefruchtet: Nach mehreren Runden und Streiks in Serie soll es Anfang 2022 noch einmal einen neuen Aufschlag geben.
Verdi ruft in Banken-Tarifrunde zu weiteren Warnstreiks auf
Tarifverhandlungen für private Banken abgebrochen - Verdi kündigt Streiks an
"Die Tarifparteien im privaten Bankgewerbe haben sich darauf verständigt, ihre laufenden Tarifverhandlungen am 17. Januar 2022 fortzusetzen", teilte der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV) mit. Als Verhandlungsort sei Wiesbaden vorgesehen.
Tarifkonflikt über mehrere Runden
Der AGV Banken hatte sich mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi zuletzt am 24. September (3. Termin) getroffen, mit dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) am 13. Oktober (4. Termin). Dass zwischen den Tarifparteien dicke Luft herrscht, ließ sich nicht übersehen: Verdi hatte die ebenfalls für den 13. Oktober angesetzte Runde, wie berichtet, kurzfristig abgesagt.
"Es gab von der Arbeitgeberseite keinerlei Signale, dass sie ihr bisheriges Angebot nachbessern wollen", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck die Entscheidung. "Was sie beim letzten Mal auf den Tisch gelegt haben, ist nichts Anderes als Reallohnverlust für die nächsten drei Jahre. Das ist für uns inakzeptabel."
Verdi sagt die nächste Tarifrunde ab
Beim Termin am 17. Januar dürfte die Lage eine andere sein, die Arbeitgeber zumindest sind optimistisch. "Wir setzen darauf, dass wir einen Abschluss erzielen", sagte der Hauptgeschäftsführer des AGV Banken, Carsten Rogge-Strang, der dpa auf Anfrage.
Verdi fordert für die etwa 140.000 Beschäftigten privater Banken in Deutschland 4,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Ein Knackpunkt der diesjährigen Tarifrunde: flexiblere Arbeitsbedingungen. Verdi will erreichen, dass Bankbeschäftigte bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil arbeiten dürfen.