EBA mahnt Banken weiterhin zu Zurückhaltung bei Dividendenpolitik

Die Aufseher der European Banking Authority warnen vor einer Verschlechterung der Wirtschaftslage und den Folgen von anhaltendem Inflationsdruck - auch wenn die europäischen Institute im Schnitt über eine gestärkte Kapitalbasis verfügen.
Gebäude der EBA | Foto: EBA
Gebäude der EBA | Foto: EBA
dpa

Die europäische Bankenaufsicht EBA mahnt Geldhäuser trotz gestärkter Krisenpuffer weiterhin zur Zurückhaltung bei der Ausschüttung von Gewinnen. "Obwohl die aufsichtlichen Empfehlungen zur Kapitalausschüttung ausgelaufen sind, sollten Banken keine allzu großzügige Dividenden- und Aktienrückkaufpolitik verfolgen", mahnte die European Banking Authority (EBA) in einer Mitteilung.

Nach Ansicht der Aufseher sollte sich die Branche für den Fall vorbereiten, dass sich die Wirtschaftsaussichten verschlechtern oder der Inflationsdruck zu steigenden Zinsen führt. Angesichts des angespannten wirtschaftlichen Umfelds in Folge der Corona-Pandemie hatten Bankenaufseher die Geldhäuser aufgefordert, vorübergehend keine Dividenden auszuschütten und auf Aktienrückkäufe zu verzichten.

EZB-Vize deutet Aufhebung der Beschränkungen für Dividendenzahlungen an

Kapital- und Liquiditätslage trotz Krise gestärkt

Viele Banken haben die Krise bisher besser überstanden als erwartet und verbuchten zuletzt steigende Gewinne. Die Kapital- und Liquiditätslage der Institute habe sich weiter verbessert, bilanzierte die EBA anhand einer Risikobewertung von 120 Banken aus 25 europäischen Staaten.

Die durchschnittliche harte Kernkapitalquote unter Berücksichtigung aller Auflagen ("CET1 fully loaded") sei aufgrund guter Geschäftsergebnisse zum Ende des zweiten Quartals 2021 auf 15,5 (Vorjahreszeitraum: 14,7) Prozent gestiegen.

Quote von faulen Krediten teils mit steigender Tendenz

Die EBA warnte zugleich vor steigenden Kreditrisiken. Zwar sei die Quote von Krediten, die nicht mehr bedient werden ("Non-performing loans", NPL) im laufenden Jahr weiter auf 2,3 Prozent gesunken. In Sektoren, die besonders von der Pandemie betroffen sind, sei die NPL-Quote jedoch im Aufwärtstrend.

Die Aufseher warnten zudem: "Der sich beschleunigende Anstieg der Immobilienpreise und die jüngste Konzentration der Banken auf Hypothekenkredite kann in Zukunft zu einer Quelle der Anfälligkeit werden."

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