Deutsche-Bank-Chef Sewing verteidigt DWS zu Greenwashing-Vorwürfen

In einem Interview mit Bloomberg TV betonte Sewing die Analysten-Einschätzung zur DWS, die den Asset Manager "unter die Lupe genommen" hätten. Zudem wies er darauf hin, dass Nachhaltigkeit und ESG "sich entwickelnde Themen" seien.
Christian Sewing | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Christian Sewing | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing hat die Asset-Management-Tochter des Instituts, DWS, zu den Greenwashing-Vorwürfen in einem Interview mit Bloomberg TV verteidigt.

"DWS hat ein klares Statement herausgegeben, in dem es alle Anschuldigungen zurückweist und sich eindeutig auf seinen Jahresbericht bezieht. Angesichts der Geschäftsentwicklung, die ich dort gesehen habe, und der Analysten, die DWS unter die Lupe genommen haben, die sich mit diesen Punkten befasst haben und DWS tatsächlich unterstützen und weiter empfehlen, halte ich dies für eine sehr starke Aussage", betonte Sewing.

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"Wir alle müssen berücksichtigen - und das gilt nicht nur für Vermögensverwalter -, dass das gesamte Thema Nachhaltigkeit und ESG und die spezielle Taxonomie ein sich entwickelndes Thema ist, bei dem wir auch von Monat zu Monat dazu lernen und uns weiterentwickeln. Wir alle, Banken auf der ganzen Welt und Vermögensverwalter, arbeiten an einer Taxonomie und haben hohe Standards", so Sewing weiter.

Wenn er sich die Deutsche Bank anschaue und was das Institut tue, um alle Transaktionen zu kategorisieren, um ein separates und unabhängiges Prüfungsgremium zu haben, das einzelne Transaktionen daraufhin überprüft, ob sie unter Nachhaltigkeit fallen oder nicht, dann sei das "eine enorme und sehr sorgfältige Arbeit". "Daher bin ich überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", fügte der CEO hinzu.

"E" funktioniert nicht ohne "S"

Zudem betonte er die Wichtigkeit des sozialen Aspekts bei ESG: "Auf dem gesamten Weg zur Klimaneutralität müssen Sie die Menschen mitnehmen. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf dem "E", aber wir dürfen nie das "S" vergessen, die sozialen Auswirkungen dieser Transformation, insbesondere für Teile der Industrie, die noch nicht CO2-neutral sind", sagte Sewing.

Deshalb brauche die Wirtschaft nicht nur einen Businessplan, sondern auch einen klaren Zeitplan für die Transformation in den nächsten fünf bis zehn Jahren, um auch die Unterstützung der Menschen zu haben, dass es sich lohnt, diesen Weg zu gehen, und dass dieser Weg am Ende des Tages nicht nur Risiko, sondern auch eine Chance für Deutschland und Europa ist.

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