Scope und Creditreform bewerben sich bei der EZB

Scope und die Rating-Tochter des Wirtschaftsauskunftsdienstes Creditreform hoffen auf Anerkennung durch die EZB und wollen so die Wettbewerbsposition verbessern, berichtet die FAZ.
"Um sich als Ratingagentur nicht nur auf Nischenmärkte zu beschränken, kommt man nicht daran vorbei, sich bei der EZB zu bewerben", begründet Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating, im Gespräch mit der Zeitung seine Bewerbung.
Munsch beschreibt zugleich die Hürden: "Wir müssen über drei Jahre auf Tagesbasis nachweisen, dass wir zehn Prozent der notenbankfähigen Wertpapiere, zehn Prozent der Emittenten und 20 Prozent des Nominalvolumens bewerten." Für eine Ratingagentur, die dazu keine Aufträge der Emittenten erhalten habe, sei das sehr kostspielig. Nichtsdestotrotz, so Munsch: "Die strengen Maßstäbe, um Ratings neuer Anbieter zu akzeptieren, kann ich aus Sicht der EZB nachvollziehen."
Ratingriesen S&P, Moodys und Fitch dominieren den Markt
Scope-Geschäftsführer und Gründer Florian Schoeller, der wie Munsch auf eine schnelle Anerkennung setzt, möglichst noch im laufenden Jahr, argumentiert ähnlich. Die EZB übertrage nun mal große Verantwortung auf eine Ratingagentur, erklärt er in der FAZ. "Selbstverständlich muss die EZB die analytische Qualität der Ratings und die organisatorische Robustheit der Ratingagentur vorab gründlich prüfen", wird er in dem Bericht zitiert.
Sollte beiden die Aufnahme bei der EZB gelingen, käme wieder Bewegung in den Ratingmarkt, folgert die FAZ. Bislang verlässt sich die EZB in erster Linie auf die amerikanischen Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch, wenn sie die Kreditwürdigkeit von Emittenden prüft. Laut FAZ beträgt ihr Anteil am europäischen Ratingmarkt aktuell 92 Prozent.