NordLB baut faule Kredite zügiger ab und kündigt Garantievertrag mit Land

Die Bank hat die bereits wertberichtigten, notleidenden Schiffskredite bis auf einen Restbetrag abgebaut und spart sich damit Garantiegebühren an den Mehrheitseigner, dem Land Niedersachsen.
Reinhold Hilbers, Niedersächsischer Finanzminister | Foto: Niedersächsisches Finanzministerium/Henning Stauch
Reinhold Hilbers, Niedersächsischer Finanzminister | Foto: Niedersächsisches Finanzministerium/Henning Stauch
Reuters, Erhard Krasny

Die NordLB hat faule Schiffskredite schneller abgebaut als geplant und spart sich damit Garantiegebühren an den Mehrheitseigner, dem Land Niedersachsen.

Die Landesbank habe den bis Ende 2021 vereinbarten Garantievertrag zum sogenannten "Tower Bridge"-Portfolio bereits am 30. Juni gekündigt, teilte das Landesfinanzministerium am Montag in Hannover mit.


"Das Land wird früher als erwartet von dem Garantierisiko entlastet", erklärte der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers.

Die Bank habe die bereits wertberichtigten, notleidenden Schiffskredite bis auf einen Restbetrag abgebaut. Anfangs hatte der vom Land garantierte Anteil des Darlehenpakets ein Volumen von rund 900 Mio. Euro. Die vorzeitige Kündigung zeigt laut NordLB-Chef Thomas Bürkle, "dass wir mit unserem Portfolioabbau sehr gut vorankommen".

Garantien auf zwei weitere Portflolien laufen weiter

Landes-Garantien auf zwei weitere Portfolien aus dem Bereich Schifffahrt und Flugzeugfinanzierungen laufen weiter. Die Garantien sind Teil des mit der EU-Kommission 2019 abgestimmten Plans zur Rettung und Umbau der NordLB. Die Bank zahlt dem Land für die "Tower Bridge"-Garantie Gebühren von etwa 50,8 Mio. Euro.

Der größte Teil floss dem Land bereits 2020 zu. Das Land oder eine Landesgesellschaft bringt diese Gebühren als zusätzliches Stammkapital wieder in die NordLB ein, womit sich der Anteil Niedersachsens zuletzt auf 55,15 Prozent erhöht hat.

Ende 2019 hatte Minister Hilbers angekündigt, das Land erwarte insgesamt 350 Mio. Euro an Garantiegebühren. Diese Summe dürfte nun etwas geringer ausfallen.

Milliardenschwere Rettung

Die NordLB musste Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit insgesamt 3,6 Mrd. Euro gerettet werden.

Anfang Juni hatte die NordLB die Nachfolge für NordLB-Chef Bürkle geregelt. Jörg Frischholz folgt auf Bürkle, der das Institut zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlässt. Auch die Integration ihrer bislang rechtlich selbständigen Immobilienfinanzierungstochter Deutsche Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft) vollzog die NordLB zum Monatsbeginn planmäßig. Mit einem Finanzierungsvolumen von 12,5 Mrd. Euro zählt die Deutsche Hypo zu den großen deutschen Immobilienfinanzierern.

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