Der Finanzplatz Frankfurt belegt im halbjährlich erhobenen Global Financial Centres Index Rang neun. Dies teilte der Verein Frankfurt Main Finance mit.
Somit schafft es Frankfurt nicht nur in die Top 10, sondern lässt auch kontinentaleuropäische Konkurrenten, wie Luxemburg, Paris und Zürich, hinter sich.
"Ich freue mich sehr über dieses gute Ergebnis, das das Resultat einer langjährigen Arbeit vieler Akteure hier am Finanzplatz ist. Ich muss aber auch selbst Wasser in den Wein gießen: Zum einen ist der Index lediglich eine Annäherung und keineswegs eine präzise Messung, zum anderen ist nach dem Brexit aktuell noch sehr viel im Fluss", sagte Gerhard Wiesheu, Präsident der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance. Zugleich warnte er: "Dieser Zustand ist labil, und wir dürfen keineswegs die Hände in den Schoß legen. Verfrühte Selbstzufriedenheit ist immer ein schlechter Ratgeber."
Mehr Jobs und Vermögenswerte
Fast 60 Institute haben sich im Zuge des Brexit in Frankfurt neu angesiedelt oder ihre EU-Zentrale von der Themse an den Main verlegt. Das hat laut einer Sonderauswertung der Sozialversicherungsstatistik durch die Wirtschaftsförderung der Stadt Frankfurt nicht nur 3600 neue Jobs nach dem Brexit-Votum geschaffen.
Auch wurden Vermögenswerte verschoben. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank 675 Mrd. Euro. Bis Ende 2022 rechnet Frankfurt Main Finance mit rund 1 Billion Euro.
Der Global Financial Centres Index wird vom Beratungshaus Z/Yen Group erhoben. Bewertet werden unter anderem die Wettbewerbsfähigkeit der Infrastruktur, die Rechtssicherheit, die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und die Lebensqualität der Stadt.
Unangefochten an der Spitze des Index steht New York. Trotz Brexit landete London auf Platz zwei.