Die deutschen Genossenschaftsbanken haben 2020 weniger verdient

Prozentual zur deutlich gestiegenen durchschnittlichen Bilanzsumme ging auch der Provisionsüberschuss zurück. In dieser Betrachtung sanken aber auch die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen, so dass die Profitabilität kaum gelitten hat.
Der Eingang zur Zentrale des BVR. | Foto: picture alliance / Horst Galuschka/dpa
Der Eingang zur Zentrale des BVR. | Foto: picture alliance / Horst Galuschka/dpa

Die 814 deutschen genossenschaftlichen Institute haben im zurückliegenden Jahr weniger verdient. Dies geht aus Zahlen hervor, die der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeinsenbanken (BVR) am Dienstag vorgelegt hat.

Dem Niedrigzinsumfeld geschuldet, sank wie auch bei fast allen anderen Instituten der Zinsüberschuss. Er lag mit 15,95 Mrd. Euro um 1,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. In absoluten Zahlen stieg der von den genossenschaftlichen Instituten erzielte Provisionsüberschuss zwar um 3,8 Prozent auf 5,66 Mrd. Euro. Gemessen an der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) lag diese Kennzahl mit 0,55 Prozent aber unter den 0,57 Prozent des Vorjahres.

Zwar sanken die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen auf 14,82 Mrd. Euro (1,44 Prozent der DBS) nach 14,86 Mrd. Euro (1,55 Prozent der DBS) im Vorjahr, jedoch belastete das mit 927 Mio. Euro negative Bewertungsergebnis. 2019 wurden hier noch Zuführungen von 457 Mio. Euro gebucht.

Somit fiel der Jahresüberschuss vor Steuern mit 6,28 (Vj: 7,56) Mrd. Euro deutlich geringer aus. Unterm Strich verdienten die genossenschaftlichen Institute im zurückliegenden Jahr 2,06 Mrd. Euro, was 0,20 Prozent der DSB entspricht. 2019 waren es noch 2,37 Mrd. Euro oder 0,25 Prozent der DSB.

Billianzsumme knackt 1-Billion-Euro-Marke

Die Bilanzsumme der 814 Volksbanken und Raiffeisenbanken durchbrach 2020 die 1-Billion-Euro-Marke. Ursächlich war ein Anstieg der Einlagen um 7,6 Prozent auf 791 Mrd. Euro und ein Plus der ausgereichten Kredite um 6,2 Prozent auf 655 Mrd. Euro.

An Profitabilität haben die genossenschaftlichen Institute kaum eingebüßt. Die Cost-Income-Ratio lag bei 68,6 Prozent nach 68,3 Prozent im Vorjahr.

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