Sparkasse Dortmund sieht die Einschläge der Corona-Pandemie bereits kommen

Einigen Kunden ist der Umsatz in 2020 fast komplett weggebrochen. Auch für Bestandskunden werden Verwahrentgelte ein Thema.
Der Vorstand der Sparkasse Dortmund (v.l): Peter Orth, Dirk Schaufelberger und Jörg Busetta. | Foto: Sparkasse Dortmund
Der Vorstand der Sparkasse Dortmund (v.l): Peter Orth, Dirk Schaufelberger und Jörg Busetta. | Foto: Sparkasse Dortmund

Für den Vorstand der Sparkasse Dortmund kommen die Einschläge der Corona-Pandemie und der monatelange Lockdowns näher.

"Uns liegen jetzt die ersten Jahresabschlüsse unserer Kreditnehmer vor, einige haben in 2020 nur drei bis fünf Prozent des Umsatzes erzielt, den sie noch 2019 gemacht hatten. Man kann schon von einer deutlichen Ratingverschlechterung sprechen", sagte Vorstandsvorsitzender Dirk Schaufelberger bei der Vorstellung der Geschäftszahlen 2020 in einer Videokonferenz.

Gesamtbild schwierig

Wie schlimm die Pleitewelle über die Metropole am Ostrand des Ruhrgebiets tatsächlich hinwegrollt, mögen Schaufelberger und seine beiden Vorstandskollegen Jörg Busatta und Peter Orth aber nicht vorherzusagen. "Wir kennen die Branchen, die Probleme haben und wir sehen auch ein paar Insolvenzen. Aber es ist sehr schwer, ein Gesamtbild zu bekommen", sagte Orth.

Dass die Sparkasse Dortmund, die Nummer 22 (Stand 2019, neuere Daten liegen erst im Sommer vor) unter 379 öffentlich-rechtlichen Instituten, sich zumindest auf eines gefasst macht, legt folgende Kennzahl nahe: 20,8 Mio. Euro stellte das Institut für Einzelwertberichtigungen zurück, teilte es FinanzBusiness auf Nachfrage mit. Das sind 130,2 Prozent mehr als die 9,0 Mio. Euro in 2019.

Und noch ein Corona-Problem plagt die Sparkasse Dortmund. Die Zahl der Einlagen wächst und wächst. Um 8,5 Prozent auf jetzt 7,7 Mrd. Euro. 5,3 Mrd. Euro werden in Sichteinlagen gehalten.

Wie andere Sparkassen und Banken auch, will das Institut die im vergangenen Jahr zunächst für Neukunden eingeführten Verwahrentgelte auch auf Bestandskunden ausweiten, kündigte Schaufelberger an. Allerdings fällt die Freigrenze mit 125.000 Euro im Vergleich relativ hoch aus. Nach Angaben des Vorstandes werden weniger als ein Prozent der Kunden betroffen sein. "Verwahrentgelte sind kein Geschäftsmodell. Wir verdienen daran nichts. Noch nicht mal die Selbstkosten", betonte Schaufelberger.

Verdienen wird auch die Stadt Dortmund wohl nichts an ihrer Sparkasse. Für 2020 soll es angesichts der wirtschaftlichen Lage keine Ausschüttung geben, so der Vorschlag des Vorstands.

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