Die deutschen Sparkassen haben 2020 weniger verdient

Ursächlich waren sinkende operative Erlöse bei gleichzeitig steigenden Betriebsaufwendungen. Auch die Risikovorsorge musste erhöht werden Die Profitabilität gab leicht nach, die Kapitalisierung verbesserte sich jedoch.
DSGV-Präsident Helmut Schleweis | Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken
DSGV-Präsident Helmut Schleweis | Foto: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Die deutschen Sparkassen haben 2020 in Summe weniger verdient. Das geht aus den Geschäftszahlen hervor, die der Verband am Mittwoch in einer Online-Pressekonferenz vorstellte.

So sank das Betriebsergebnis vor Bewertung um 200 Mio. Euro auf 9,4 Mrd. Euro. Ob einer um 300 Mio. Euro höheren Risikovorsorge, insbesondere im Kreditbereich, ging das Betriebsergebnis nach Bewertung aber deutlicher von 5,4 Mrd. Euro in 2019 auf 4,9 Mrd. Euro im vergangenen Jahr zurück.

Unter dem Strich verbuchten die deutschen Sparkassen 2020 einen Jahresüberschuss von 1,6 Mrd. Euro, ein Jahr zuvor lag die Kennzahl - wie auch 2018 - bei 1,8 Mrd. Euro.

Ein um 2,4 Prozent auf 8,5 Mrd. Euro gestiegenes Provisionsergebnis konnte den Rückgang des Zinsüberschusses nicht ausgleichen. Er lag mit 19,6 Mrd. Euro um 3,3 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

Höhere Kreditvergabe

Deutliche Zuwächse verzeichneten die deutschen Sparkassen sowohl im Kreditneugeschäft mit Unternehmenskunden und Selbständigen wie auch im Privatkundenbereich. So legte das Neugeschäft mit Unternehmenskunden um 13,1 Mrd. Euro auf 106,4 Mrd. Euro zu. In der Summe stehen Unternehmen aktuell mit 469,8 Mrd. Euro in der Kreide, 5,8 Prozent mehr als noch 2019.

Ähnlich verhielt es sich im Kreditgeschäft mit Privatkunden. Die Neuzusagen lagen mit 77,3 Mrd. Euro um 10,6 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Masse des Neugeschäfts entfiel auf Wohnungsbaukredite die um 13,7 Prozent auf 67 Mrd. Euro zulegten. An Private haben alle deutschen Sparkassen Forderungen von 382,7 Mrd. Euro ausstehend, 5,3 Prozent mehr als 2019.

Kosten sinken

Obgleich die öffentlich-rechtlichen Institute ihre Sachkosten um 90 Mio. Euro auf 6,9 Mrd. Euro und ihren Personalaufwand um 170 Mio. auf 12,1 Mrd. Euro reduzieren konnten, büßten sie etwas an Profitabilität ein. Die Cost-Income-Ratio vor Bewertung lag 2020 mit 66,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert von 2019.

Verbessert hat sich indes die Kapitalausstattung der deutschen Sparkassen. Die Gesamtkapitalquote legte von 17,3 auf 17,6 Prozent zu. Die Kernkapitalquote verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte und erreichte 16,4 Prozent.

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