Banken und Sparkassen bündeln Zahldienste Paydirekt, Giropay und Kwitt

Die Institute antworten damit auf die Dominanz der US-Zahlungsdienstleister - mittelfristig soll auch die Girocard mit integriert werden. Los gehts im Mai.
Symbolbild Mobiles Bezahlen | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
Symbolbild Mobiles Bezahlen | Foto: Deutscher Sparkassen- und Giroverband
DPA, Erhard Krasny

Die Banken und Sparkassen in Deutschland wollen ihre Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay verschmelzen. Damit würden die Dienste für Kunden und Händler harmonisiert, teilte der Banken-Dachverband Deutsche Kreditwirtschaft am Freitag in Berlin mit. Mit der Bündelung unter einer Marke stärke man das digitale Zahlangebot rund um das Girokonto.

Auch die Girocard soll mit an Bord

Perspektivisch solle auch die Girocard - die in Deutschland am meisten genutzte Debitkarte - integriert werden. Ende Dezember hatte das Bundeskartellamt dem Vorhaben bereits grünes Licht erteilt.

Kartellamt erteilt grünes Licht für einheitlichen Bezahldienst

Die Kreditwirtschaft will Verbrauchern mit dem Angebot ermöglichen, an der Ladenkasse und im Internethandel zu bezahlen sowie Geld von Konto zu Konto zu senden - unabhängig davon, bei welcher Bank das Konto letztlich geführt wird. Damit wollen Banken und Sparkassen Alternativen zu US-Zahldiensten wie Paypal und Apple Pay schaffen.

Dominanz von Paypal

Bisher spielen die Bezahldienste der deutschen Banken und Sparkassen im Vergleich zu Paypal nur eine kleine Rolle. Bereits im Herbst 2015 hatte die hiesige Bankenbranche den gemeinsamen Zahldienst Paydirekt ins Leben gerufen, die Hoffnungen erfüllten sich aber nie. Paydirekt hat nach eigenen Angaben 3,5 Millionen Kunden. Zum Vergleich: Paypal Ende meldete Ende 2020 hierzulande knapp 30 Millionen Nutzer, davon rund 3,5 Mio. Neukunden.

Paypal kommt in Deutschland auf knapp 30 Millionen Nutzer

Nun soll mit gebündelten Kräften ein neuer Anlauf gelingen. Das Bundeskartellamt hatte im Dezember den Weg frei gemacht für die Verschmelzung der Zahldienste.

"Die gemeinsame Marke Giropay hat das Potenzial, zukünftig einen neuen Standard zu setzen und Bequemlichkeit, Sicherheit und europäischen Datenschutz miteinander zu verbinden", erklärte Joachim Schmalzl, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, der dieses Jahr Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft ist.

Die Markteinführung beginne Mitte Mai mit der visuellen Vereinheitlichung von Paydirekt und Giropay.

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