Alexander Schütz kandidiert nicht mehr für Aufsichtsrat der Deutschen Bank

Schütz hatte zuvor bereits in zwei Ausschüssen des Gremiums seinen Stuhl räumen müssen. Hintergrund des Rückzugs sind umstrittene E-Mails, die Schütz an den Ex-Wirecard-CEO Markus Braun geschrieben hatte.
Alexander Schütz, CEO C-Quadrat | Foto: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/
Alexander Schütz, CEO C-Quadrat | Foto: picture alliance / SvenSimon | Malte Ossowski/
Ulrike Barth, Archibald Preuschat

Alexander Schütz, Gründer und Vorstand der C-Quadrat Investment, wird sein Mandat als Aufsichtsratsmitglied auf der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Bank niederlegen. Das geht aus einer Mitteilung von Schütz hervor, die FinanzBusiness vorliegt. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte sich auf Nachfrage von FinanzBusiness zunächst nicht äußern.

"Ich habe mich dazu entschieden, den Aufsichtsrat der Deutschen Bank zur nächsten Hauptversammlung zu verlassen", schreibt Schütz.  "Es hat mir viel Spaß gemacht, die Zeit des Turnarounds der Deutschen Bank aktiv zu begleiten und das Managementteam neu mit auszurichten. Gleichzeitig freue ich mich, die durch mein Ausscheiden gewonnene Zeit anderen Verpflichtungen wie meiner Tätigkeit in dem seit Januar 2021 von mir angeführten Aufsichtsrat der Cyan Security AG widmen zu können. Ich wünsche den Mitarbeitern und den Aktionären der Bank sowie meinen Aufsichtsratskollegen alles Gute und viel Glück für die Zukunft."

Damit zieht Schütz, der in den Sog des Wirecard-Skandals geraten war, nun die Konsequenzen. Zu dem ehemaligen CEO des mittlerweile insolventen Bezahldienstleisters, Markus Braun, hatte Schütz offenbar ein enges Verhältnis - die beiden Österreicher duzten sich.

In einer mittlerweile öffentlich gewordenen E-Mail von Schütz an Braun vom 17. Februar 2019 schrieb er dem damaligen Wirecard-Chef über die Financial Times, die kritische Berichte über den Zahlungsdienstleister veröffentlicht hatte, Braun solle "die Zeitung fertig machen". Die Deutsche Bank distanzierte sich in der Folge deutlich von ihrem Aufsichtsratsmitglied.

Deutsche Bank distanziert sich von Aufsichtsratsmitglied  

Schütz war von dem ehemaligen chinesischen Großaktionär HNA in das Aufsichtsgremium der Deutschen Bank entsandt worden. Als die chinesischen Investoren ihre rund zehn Prozent Anteile an der Deutschen Bank später zurückbauten, verkauften sie die Reste des Aktienpakets an das Family Office von Schütz.

Alexander Schütz - oder warum man aufpassen sollte, was man in E-Mails schreibt

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