Corona-Pandemie verleiht kontaktlosem Bezahlen einen kräftigen Schub

In 2020 zahlten Bürger hierzulande so häufig mit der Girocard wie noch nie. Bisher hielten die Deutschen an ihrem Bargeld fest - im vergangenen Jahr erreichten die Transaktionen mit Girokarten allerdings mit 5,5 Mrd. einen neuen Höchststand.
Symbolbild: Bezahlkarten | Foto: picture alliance / dpa | Uwe Zucchi
Symbolbild: Bezahlkarten | Foto: picture alliance / dpa | Uwe Zucchi
DPA

Deutschlands Verbraucher haben im Jahr der Pandemie so häufig bargeldlos mit der Girocard bezahlt wie nie zuvor. Knapp 5,5 Mrd. Transaktionen zählte die Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme im Gesamtjahr 2020. Damit wurde die Plastikkarte rund eine Milliarde mal häufiger zum Bezahlen an der Ladenkasse genutzt als ein Jahr zuvor, wie aus den am Dienstag veröffentlichten Girocard-Jahreszahlen hervorgeht.

Der seit Jahren zu beobachtende Wandel zur Kartenzahlung habe sich in Zeiten der Pandemie fortgesetzt, bilanzierte die Kreditwirtschaft: "Insbesondere das kontaktlose Bezahlen begegnet dem Wunsch der Kunden und des Handels nach Abstand und Hygiene." Euro Kartensysteme kümmert sich im Auftrag der Deutschen Kreditwirtschaft um das Sicherheitsmanagement für Zahlungskarten.

Kontaktloses Bezahlen gewinnt an Beliebtheit

Für das kontaktlose Bezahlen gab es im Corona-Jahr einen besonders kräftigen Schub. Im Jahresdurchschnitt wurde den Angaben zufolge jeder zweite (50,1 Prozent) Bezahlvorgang mit der Girocard auf diesem Wege erledigt.

Beim kontaktlosen Verfahren muss die Bezahlkarte nicht in ein Gerät eingeschoben werden. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte vor das Lesegerät gehalten wird. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig.

Mehr Kartenzahlung auch bei kleinen Beträgen

Auch viele kleinere Läden bieten diese Bezahlmöglichkeit inzwischen an, immer häufiger werden geringere Beträge kontaktlos bezahlt. Der durchschnittliche Bezahlbetrag mit der Girocard lag im vergangenen Jahr mit 43,14 Euro etwas niedriger als ein Jahr zuvor (46,86 Euro).

Bei kontaktlosen Zahlungen mit der Girocard erhöhte sich der Durchschnittsbetrag von 33,93 auf 35,31 Euro. Viele Einzelhändler hatten wegen der Ausbreitung des Coronavirus aus Hygienegründe für solche bargeldlosen Verfahren geworben. Die Deutsche Kreditwirtschaft hatte das Limit für die Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung verdoppelt.

Im Januar 2020 lag der Anteil der kontaktlosen Bezahlvorgänge an den gesamten Girocard-Transaktionen noch bei 39 Prozent, im Dezember waren es dann 60,4 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 2019 wurden gut ein Viertel (26,6 Prozent) der Bezahlvorgänge mit der Girocard kontaktlos getätigt.

80 Prozent der ausgegebenen Karten mit Kontaktlos-Funktion

Nach Angaben der Kreditwirtschaft sind 80 Millionen der rund 100 Millionen Girocards, die Banken und Sparkassen in Deutschland an ihre Kunden ausgegeben haben, mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. Der Handel ermöglicht das schnelle Bezahlen an mindestens 755.000 Terminals.

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