Flatex steuert in Richtung SDax

Der Onlinebroker muss sich künftig den strengen Regeln im Prime Standard anpassen. Für Dezember rechnet das Unternehmen mit einer Aufnahme in den SDax.
26. Oktober 2020, Börse Frankfurt: Frank Niehage, CEO von FlatexDegiro schwingt die Glocke | Foto: Deutsche Börse / Martin Joppen
26. Oktober 2020, Börse Frankfurt: Frank Niehage, CEO von FlatexDegiro schwingt die Glocke | Foto: Deutsche Börse / Martin Joppen

Frank Niehage, CEO von Flatex, hat am Montag mit dem traditionellen Läuten der Glocke den Handel an der Börse Frankfurt eröffnet. Für ihn war es ein großer Moment in seiner Karriere, für den Onlinebroker ein weiterer Meilenstein – der Aufstieg in den Prime Standard.

Künftig gelten für das Unternehmen zwar härtere Transparenzregeln, doch das nimmt Niehage in Kauf. "Das Uplisting ermöglicht uns eine höhere Visibilität am Markt", sagt er zu FinanzBusiness. "Wir öffnen uns damit für eine neue Aktionärsschicht" – etwa für Anbieter von ETFs.

Unternehmenswert liegt bei 1,2 Mrd. Euro

Mit dem Go in Richtung SDax rechnet Niehage Anfang Dezember, so dass die Aktie noch vor Weihnachten im Handel wäre. Unklar bleibt jedoch, ob Flatex auch den Sprung in den TecDax schafft – wie Niehage sich das wünscht.

Flatex nimmt Kurs auf den TecDax

Den Börsenkurs zumindest hat der Aufstieg in den Prime Standard zunächst nur marginal weitergebracht.

Die Aktie, die Analysten in ihrer aktuellen 12-Monats-Prognose zwischen 51 und 62 Euro sehen, startete in Frankfurt (Xetra) bei 43,10 Euro und zog über Tag nur leicht ins Plus (zuletzt: 43,20 Euro). Basierend auf dem ersten Kurs wird der Onlinebroker mit rund 1,2 Mrd. Euro bewertet.

Analysten setzten hoch an

Marius Fuhrberg von M.M. Warburg, der auf 62 Euro setzt, argumentiert im Gespräch mit FinanzBusiness: Seine Prognose basiere auf Annahmen über die Profitabilität. Er sei mit Blick auf die Kundenbasis "sehr optimistisch für die nächsten Jahre" und gehe davon aus, dass der Wechsel in den Prime Standard insbesondere den Investoren nütze.

Erfülle das Unternehmen die erhöhten Anforderungen an die die Transparenz, steige das Vertrauen in die Aktie – und damit die Wahrscheinlichkeit, hier zu investieren.     

Eine Million Kunden in 18 Ländern

Derzeit bedient der Online-Broker rund eine Million Kunden in 18 europäischen Ländern. Mittelfristig, bis 2025, will Niehage die Kundenzahl verdreifachen – in Konkurrenz zu Anbietern wie comdirect zum "Volksbroker" werden, wie er FinanzBusiness unlängst sagte.

Helfen soll dabei die neue Plattform Flatex next, deren Start er für Ende November ankündigt.

"Wir wollen zum Volksbroker werden" 

 

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