Flatex nimmt Kurs auf den TecDax

(Im letzten Absatz wird klargestellt, dass die Kapitalerhöhung für die DeGiro-Übenahmen noch nicht erfolgt ist.)
Der Online-Broker Flatex will mit seiner Aktiennotiz in den strenger regulierten Bereich der Deutschen Börse wechseln. Der Prozess zur Aufnahme in den sogenannten Prime Standard sei offiziell gestartet worden und soll im vierten Quartal abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit. Gemessen an der aktuellen Marktkapitalisierung und dem Streubesitz sei mit einer Notierung im SDax und eventuell im TecDax zu rechnen.
Die Ende 2019 angekündigte Übernahme des niederländischen Konkurrenten DeGiro für 250 Millionen Euro soll in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Vorstandschef Frank Niehage, dessen Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängert wurde, sieht daher jetzt den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel in den Prime Standard gekommen.
"Eine SDax-Notiz erscheint bei den jetzigen Rahmenbedingungen als gegeben. Mit ein bisschen Glück schafft es die flatex AG vielleicht sogar in den TecDax."
Auch der Vertrag von CFO Muhamad Chahrour, der mit Niehage massgeblich die DeGiro-Transaktion vorangetrieben hatte, wurde vorzeitig bis 2025 verlängert. Mit dem Deal hätten beide "das perfekte Fundament für langfristiges Wachstum gelegt", so Martin Korbmacher, Aufsichtsratsvorsitzender der flatex AG.
Anreize für die Vorstände
Die neuen Vorstandsdienstverträge enthalten auch eine langfristige Vergütungskomponente in Form eines Stock Appreciation Rights Plan (virtueller Optionsplan), der sich zu gleichen Teilen an der Aktienkursentwicklung sowie der Entwicklung des Gewinns pro Aktie orientiert.
Das Unternehmen kommt nach einem Kursanstieg der Aktie in den vergangenen Monaten auf einen Börsenwert von etwas mehr als 600 Millionen Euro. Dazu kommt die noch ausstehende Sachkapitalerhöhung mit Abschluss der DeGiro-Übernahme. Mit den 7,5 Millionen Aktien, die dafür ausgegeben werden, steigt die Zahl der Anteile auf etwas mehr als 27 Millionen - gemessen zum aktuellen Kurs wären diese dann fast 850 Millionen Euro wert.
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