Nettozuflüsse bei offenen Immobilien-Fonds trotz Corona

Offene Immobilien-Spezialfonds haben im zweiten Quartal Nettozuflüsse von rund 2 Mrd. Euro verbucht. Die Pandemie beeinflusst diese Fonds also nicht, wie eine Analyse zeigt.
Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH | Foto: Intreal
Michael Schneider, Geschäftsführer der Intreal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH | Foto: Intreal

Die Corona-Krise hat die Nettozuflüsse bei offenen Immobilien-Spezialfonds im zweiten Quartal nicht beeinflusst. Eine Analyse von Intreal auf der Basis von Bundesbank-Zahlen zeigt, dass die Nettozuflüsse von rund 2 Mrd. Euro im zweiten Quartal genauso hoch waren, wie ein Jahr zuvor.

Intreal-Geschäftsführer Michael Schneider sagte dazu in einer Unternehmensmitteilung vom Montag (17. August): "Lediglich im Monat März verzeichnete das Nettomittelaufkommen mit -44 Mio. Euro einen negativen Saldo." Die folgenden Monate seien dann wieder durchgehend positiv gewesen.

Immo-Fonds trotzen der Corona-Rezession

"Angesichts des Wirtschaftseinbruchs von 10,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal ist dieses Ergebnis sehr erfreulich. Diese Zahlen decken sich auch mit unserer Marktwahrnehmung. Seit Mitte Mai beobachten wir wieder vermehrte Transaktionen und Kapitalzusagen", kommentierte Schneider weiter.

Foto: Intreal
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In der Zeitreihe der Bundesbank seit 2013 zeigt sich außerdem, dass Abflüsse auch schon zuvor verzeichnet wurden: etwa im Mai 2013, im Mai 2016 oder im Mai 2018 . Insofern fallen die Ausschläge der aktuellen Krise kaum ins Gewicht, wie Intreal feststellt.

Im Zeitverlauf sind die monatlichen Zuflüsse durchschnittlich hingegen stark gestiegen, wie Schneider hervorhebt: "Lag der gleitende Zwölfmonatsdurchschnitt 2014 noch bei rund 500 Mio. Euro pro Monat, so stieg dieser Wert in den Folgejahren kontinuierlich an. Ende 2019 überstieg er die Marke von einer Milliarde Euro im Monat. Dieser Trend wird auch von der Corona-Krise nicht unterbrochen werden."

Betongold vor Aktien und Renten

Investoren setzen in der Krise offenbar auf das Betongold, wie der Intreal-Vergleich mit anderen Assetklassen zeigt: So hätten Spezialfonds für Aktien im zweiten Quartal Abflüsse von 5,9 Mrd. Euro verzeichnet, bei Renten seien es 97 Mio. Euro gewesen.

Analog zu den Zuflüssen in die offenen Immobilien-Spezialfonds stieg auch das Nettofondsvermögen weiter, von 124,3 Mrd. Ende März auf 127,1 Mrd. Euro Ende Juni. Der Zuwachs um 2,7 Mrd. Euro in drei Monaten lag damit höher als das Vorjahreswachstum von 2,5 Mrd. Euro.

Zahl der Fonds steigt weiter, aber langsamer

Die Anzahl der Fonds erhöhte sich den Intreal-Angaben zufolge von 540 im März auf 547 im Juni. Damit hat sich die Entwicklung hier etwas verlangsamt. Denn zwischen Dezember 2019 und März 2020 hatte es noch einen Zuwachs um 20 Fonds gegeben.

Intreal mit Sitz in Hamburg ist eine Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft mit knapp 330 Mitarbeitern, die regulierte Immobilienfonds für Dritte auflegt und verwaltet. Die GmbH administriert derzeit 182 Fonds mit einem Gesamtvolumen von etwa 34,3 Mrd. Euro für diverse externe Fondspartner.

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