N26 streicht Stellen, entlässt Mitarbeiter in New York

Die Digitalbank trennt sich erstmals betriebsbedingt von einem Teil ihres Teams. Recruiting soll künftig zentral aus Berlin heraus erfolgen.
N26 Office Frontdesk | Foto: Quelle: N26
N26 Office Frontdesk | Foto: Quelle: N26

N26 hat wegen der Corona-Krise in Europa bereits Kurzarbeit angemeldet und Neueinstellungen weitgehend ausgesetzt. Nun müssen in New York die Mitarbeiter gehen, wie FinanceFWD zuerst berichtete.

Zwar betreffen die Entlassungen nur neun von rund 90 Mitarbeitern. Die Mitarbeiter, die gehen müssen, kommen in erster Linie aus dem Recruiting. Ihre Aufgaben sollen nun von Berlin aus erledigt werden. In den USA hat N26 nach eigenen Angaben aus dem Januar diesen Jahres 250.000 Kunden.

In Europa gibt es Kurzarbeit

Insgesamt arbeiten nach eigenen Angaben rund 1.500 Mitarbeiter für das Berliner Fintech. Anfang April hatte N26 bereits in Berlin und Barcelona Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

"In Europa haben wir gemeinsam mit rund 150 unserer Mitarbeiter eine temporäre Kurzarbeit vereinbart, wobei die meisten Personen ihre Arbeitszeit auf rund 60-80% ihrer normalen Arbeitszeit reduziert haben", sagt ein Sprecher von N26.

Betroffen seien vor allem Tätigkeiten, die während der Covid19-Pandemie, nur eingeschränkt möglich sind, z.B. Office Management und Office IT. "Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter nach der Erholung der europäischen Wirtschaft wieder an Bord zu holen", so der Sprecher.

In den USA gibt es keine vergleichbare staatliche Unterstützung.

"Daher haben wir uns dazu entschieden die betroffenen Funktionen zu konsolidieren", heißt es von dem Fintech. N26 werde diese Teammitglieder weiter unterstützen und hat ihnen eine Gehaltsfortzahlung sowie eine verlängerte Krankenversicherung garantiert, welche "deutlich über dem US-amerikanischen Durchschnitt liegen".

Fintechs geraten unter Druck

Auch andere Fintechs haben in den USA bereits Mitarbeiter entlassen, wie etwa die Peer-to-Peer-Kreditplattform Lending Club. Dort wurden 460 Mitarbeiter entlassen. Bei der britischen Challengerbank Monzo waren 165 Beschäftigte vom Stellenabbau betroffen. Insgesamt zählt das Trackertool Layoffs.fyi mehr als 1.400 Kündigungen bei 24 Finanzstartups in den USA seit Anfang März.

N26: Ausbau geht weiter

Erst vor wenigen Tagen hatte N26 sich eine weitere Finanzierung von 100 Mio. Dollar gesichert. Die USA blieben weiterhin einer der weltweit wichtigsten Kernmärkte.

"Dort ist das Unternehmen aktuell die erfolgreichste europäische mobile Bank", so der N26-Sprecher. Man werde einen Teil der zuletzt bekannt gegebenen Series-D-Finanzierungsrunde für den weiteren Ausbau seines Geschäfts dort nutzen.

N26 sammelt weitere 100 Mio. Dollar ein 

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