Preise für Einzelhandelsimmobilien fallen zweites Quartal in Folge

In den ersten drei Monaten des Jahres haben die Preise für Immobilien noch einmal stark zugelegt - mit einer Ausnahme. Für das zweite Quartal rechnet der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) mit einer Stagnation.
Hamburg-Eppendorf | Foto: picture alliance / Axel Heimken/dpa
Hamburg-Eppendorf | Foto: picture alliance / Axel Heimken/dpa

Bis zum Ausbruch der Coronakrise sind die Immobilienpreise kräftig weitergestiegen. Laut vdp-Immobilienpreisindex legten sie im ersten Quartal 2020 um 6,3 Prozent zu und erreichten damit einen neuen historischen Höchstwert: Der Index kletterte auf 165,1 Punkte (Basisjahr 2010 = 100).

Dass das Wachstum im zweiten Quartal anhält, damit rechnet der Verband deutscher Pfandbriefbanken nicht. „Wir gehen davon aus, dass die Aufwärtsentwicklung mit Ausbruch der Pandemie deutlich verlangsamt, möglicherweise sogar komplett gestoppt wurde“, sagte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, in einer Mitteilung an die Medien.

„Die derzeit am Immobilienmarkt zu beobachtende Vorsicht und Zurückhaltung wird unserer Einschätzung nach zu einer Stagnation der Preisentwicklung im zweiten Quartal 2020 führen.“ Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Verband Tolckmitt zufolge mit einem leichten Wachstum - bedingt durch den starken Anstieg am Jahresanfang.

Der durch das Analysehaus vdpResearch erstellte Index ist Bestandteil der Immobilienpreisbeobachtung der Deutschen Bundesbank. Grundlage bilden die von über 600 Kreditinstituten der deutschen Finanzwirtschaft eingelieferten Transaktionsdaten (tatsächlich realisierte Kaufpreise und Mieten) zu ihrem Immobilienfinanzierungsgeschäft.

Der Index betrachtet sowohl den Markt für Wohn- als auch für Gewerbeimmobilien und schaut auch auf die Details: Besonders stark gestiegen sind demnach die Preise für Büroimmobilien - im Schnitt ging es um 8,4 Prozent nach oben, während Einzelhandelsimmobilien unter Druck blieben. Die Preise sanken hier das zweite Quartal in Folge, diesmal um 1,1 Prozent.

Preisdynamik in den Top-7-Städten flacht ab

Wohnimmobilien verteuerten sich im ersten Quartal um durchschnittlich 6,5 Prozent, auch wenn die Preiskurve in den Top-7-Städten weiter abflacht. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart lag die Steigerungsrate noch bei 2,9 Prozent.

„Neben den Auswirkungen der durch die Covid-19-Krise ausgelösten Beschränkungen werden auch staatliche Eingriffe wie der Mietendeckel das Preiswachstum in den Metropolen deutlich negativ beeinflussen, vor allem in Berlin“, erklärte Tolckmitt.

Eine Umfrage von FinanzBusiness hatte zuletzt gezeigt, dass Banken keinen erheblichen Nachfragerückgang bei der privaten Baufinanzierung beobachten.

Pfandbriefbanken entwickeln Rahmen für Stundungen bei Gewerbeimmobilien-Finanzierungen

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