Anwalt Andreas Tilp ist tödlich verunglückt

Der Jurist, der im Wirecard-Skandal EY verklagt hatte, kam im Alter von 58 Jahren bei einem Fahrradunfall ums Leben. Seine Soziatät soll weitergeführt werden.
Andreas Tilp | Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner
Andreas Tilp | Foto: picture alliance/dpa | Swen Pförtner

Der Anwalt Andreas Tilp ist tödlich verunglückt. Wie das Handelsblatt berichtet, kam der Jurist am Gründonnerstag bei einem Fahrradunfall ums Leben. Demnach verstarb er noch am Unfallort nahe Tübingen an einer schweren Kopfverletzung.

Tilp hat sich als Verbraucheranwalt einen Namen gemacht und einige für den Finanzsektor bedeutsame Verfahren geführt. So erstritt er beispielsweise 2006 vor dem Bundesgerichtshof (BGH) ein Urteil zu den sogenannten Kickback-Zahlungen von Banken im Finanzvertrieb.

Furore machte er aber vor allem durch seine Arbeit im Zusammenhang mit dem heutigen Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG), das geschädigten Anlegern die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen erleichtern soll, so das Handelsblatt.

Klage gegen EY im Wirecard-Skandal

Zuletzt verklagte er im Wirecard-Skandal, in dem zahlreiche Kleinanleger düpiert wurden, die Wirtschaftprüfungsgesellschaft EY, die dem insolventen Zahlungsdienstleister über Jahre hinweg den Jahresabschluss testierte. Aber auch außerhalb des Finanzsektors machte sich Tilp als Anwalt der Verbraucher einen Namen, so etwa im VW-Dieselskandal.

Die Kanzlei werde auf jeden Fall weitergeführt - das sei der Wunsch seiner Familie, und es wäre vor allem auch sein eigener gewesen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Martin Kewe, einer der Geschäftsführer in Tilps Sozietät.

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