Wirtschaftsweise fordern häufigere Stresstests für Banken

Sie wollen zudem eine Prüfung, ob Staatsanleihen in Bankportfolios nicht doch mit Eigenkapital unterlegt werden sollten.
Ulrike Malmendier, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) | Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Ulrike Malmendier, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise) | Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Reuters

Die Bankenaufsicht sollte nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen schneller auf neue Problemsituationen reagieren. Die aktuelle Art der Regulierung habe das Problem bei der Silicon Valley Bank (SVB) nicht aufgedeckt, weil es immer um Lehren aus der letzten Krise gehe, sagte die Vorsitzende des Expertengremiums, Monika Schnitzer, in Berlin. 

Risiko für Banken durch Staatsanleihen klären

Die Umsetzung sei wichtig, Banken müssten mit häufigen und zeitnahen Stresstests überwacht werden. Weniger Regulierung sei jedenfalls nicht der richtige Weg. Aktuell müsse überprüft werden, ob Staatsanleihen in Bank-Bilanzen wirklich kein Risiko darstellten und nicht doch mit Eigenkapital hinterlegt werden sollten.

Banken müssten bei sich schnell ändernden Bedingungen ”mehr an die Hand genommen werden”, forderte Ulrike Malmendier von der US-Eliteuniversität Berkeley. Der letzte Stresstest der Europäischen Zentralbank zu Zinsen gehe beispielsweise auf das Jahr 2017 zurück. Damals sei es noch um eine zu lange Phase niedriger Zinsen gegangen. Die Probleme der SVB wurden Experten zufolge aber durch die schnellen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed mit ausgelöst. Diese machten die Anleihebestände der Bank deutlich weniger wert.

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