Immobilienbesitzer leihen sich mehr Geld für Modernisierungen

Laut dem Vergleichsportal Check24 stiegen die Finanzierungssummen bis September dieses Jahres um 13 Prozent im Vorjahresvergleich.
Ein prall gefülltes Sparschwein. | Foto: picture alliance / Frank May | Frank May
Ein prall gefülltes Sparschwein. | Foto: picture alliance / Frank May | Frank May

Immobilienbesitzer gaben in diesem Jahr für Modernisierungen ihrer Immobilien deutlich mehr Geld aus als in den vergangenen Jahren. Das ergab eine Auswertung des Vergleichsportals Check24.

2017 schlossen die Kunden des Portals noch Ratenkredite mit dem Verwendungszweck ”Modernisierung“ in Höhe von durchschnittlich 15.186 Euro ab. 2022 waren es bereits 22.515 Euro – 48 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich stiegen die Finanzierungssummen um 13 Prozent.

Dynamik bei Wohnimmobilien-Finanzierung lässt deutlich nach

Gründe für den Anstieg sind der Mitteilung zufolge die stark gestiegenen Immobilienpreise sowie Kosten für Baustoffe und Handwerkerleistungen und günstige Finanzierungskonditionen für Immobilienbesitzer.

Ratenkredite mit Wohneigentum ein Drittel günstiger als ohne

Wer eine Immobilie besitzt, zahlte deutlich weniger Zinsen für einen Ratenkredit. Demnach zahlten Immobilienbesitzer mit 3,23 Prozent Effektivzins im Schnitt ein Drittel weniger als Kreditnehmer ohne Wohneigentum (4,62 Prozent). Ausgewertet wurden alle über das Portal in diesem Jahr abgeschlossenen Ratenkredite.



”Immobilienbesitzer sind gern gesehene Kreditkunden“, sagt Stefan Eckhardt, Geschäftsführer Kredite beim Portal. ”Wohneigentum erhöht die Bonität bei der Kreditvergabe. Für die Bank dient die Immobilie als zusätzliche Sicherheit. Bei speziellen Modernisierungskrediten erhalten Kreditnehmer besonders gute Konditionen und Banken gewähren hohe Finanzierungssummen.“

Modernisierungskredite im Jahresverlauf 44 Prozent teurer

Wer für die Modernisierung des Eigenheims Geld von der Bank lieh, profitierte in den vergangenen Jahren von niedrigen Zinsen. Dieser Trend kehrt sich um: Im Jahresverlauf 2022 stiegen die Zinskosten für einen Modernisierungskredit im Schnitt um 44 Prozent von 2,83 Prozent effektiv im Januar auf 4,07 Prozent im Juli. Für einen Modernisierungskredit in Höhe von 15.000 Euro mit einer Laufzeit von 60 Monaten zahlen Verbraucher trotzdem nur etwa sechs Euro mehr pro Monat und über die Gesamtlaufzeit 484 Euro mehr Zinsen.



”Die Zinswende der Europäischen Zentralbank läutet das vorläufige Ende der historisch niedrigen Kreditzinsen ein“, sagt Stefan Eckhardt. ”Für Banken wird die Refinanzierung von Ratenkrediten teurer und damit auch für Verbraucher. Allerdings belaufen sich die Mehrkosten je nach Kreditsumme nur auf wenige Euro im Monat, so dass Besitzer eines Eigenheims die notwendige Sanierung deswegen nicht aufschieben müssen.“

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