Inzwischen kann sich jeder zweite Deutsche (54,3 Prozent) vorstellen, kurz- bis mittelfristig zu einer filiallosen Digitalbank zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie der Berliner Neobank N26 und der Beratungsgesellschaft Accenture.
Jeder zehnte Deutsche verfügt demnach bereits über ein Konto bei einer Digitalbank. Damit hinkt Deutschland allerdings im europäischen Vergleich hinterher. In Frankreich etwa verfügt jede fünfte Person über ein Konto bei einer Digitalbank, in Norwegen sind es 15,7 Prozent und in Spanien 15,3 Prozent.
Deutschland bei Neukundenrate im Mittelfeld
Auch bei der Zahl der Neukunden liegt Deutschland eher im Mittelfeld. Seit 2018 ist die Neukundenrate im Digitalbanking hierzulande von 7,5 Prozent auf 10,1 Prozent gewachsen - das entspricht einem generellen Zuwachs von 35 Prozent. Zum Vergleich: in der Schweiz betrug der Anstieg 82 Prozent, in Spanien 44 Prozent, in Belgien 30 Prozent und in Italien 28 Prozent.
Als wichtigste Faktoren für die Akzeptanz digitaler Banken führen die Studienautoren die einfache und bequeme Nutzung der mobilen App und der Website, eine klare und einfache Kommunikation mit der Bank sowie wettbewerbsfähige Preise an. Diese Faktoren seien auch von Kunden, die derzeit ihre Bankgeschäfte noch nicht digital abwickeln, als Anreize für einen Wechsel genannt worden.
Ein Drittel noch schwer vom Wechsel zu überzeugen
Diese Ergebnisse deuteten darauf hin, dass digitale Banken ihre Kundschaft binden könnten, indem sie diese Wettbewerbsvorteile gegenüber konventionellen Konkurrenten hervorheben.
Auf der anderen Seite gaben 35 Prozent der europäischen Verbraucher an, dass sie keine der typischen, rein digitalen Banking-Features dazu bewegen könnte, ein digitales Bankkonto zu eröffnen.
Während einige VerbraucherInnen mit ihrem aktuellen Bankinstitut zufrieden sind, kennen sich andere hingegen mit den Angeboten von digitalen Banken einfach nicht aus. Dennoch könnten 65 Prozent sich vorstellen, aufgrund der Vorteile und des klaren Mehrwerts überzeugt zu werden und infolgedessen dann doch zu wechseln.