Santander-Tochter Pagonxt expandiert mit der Payment-Marke Getnet in Europa

Das Zahlungs-Fintech von Banco Santander, Pagonxt, expandiert mit seinem Händlerzahlungsgeschäft unter der Marke 'Getnet' weiter in Europa. In rund 30 Ländern können ausländische und inländische Händler jeder Größe von sofort an das Angebot von Getnet nutzen - unabhängig davon, ob sie Kunden von Banco Santander sind.
Getnet habe bereits ein starkes Geschäft in Spanien und Portugal, weitere europäische Länder folgen nun, heißt es in einer Mitteilung. Die Dienstleistungen von Getnet umfassen Angebote für große E-Commerce-Händler, die nach und nach um Zahlungen für Kassenterminals sowie andere Zahlungsarten erweitert werden.
Getnet-Zentrale auch in Deutschland
In den kommenden Monaten werden die Vertriebsteams von Getnet sowie das Netzwerk von Banco Santander die Produkte und Dienstleistungen gemeinsam anbieten. Getnet Europe hat operative Zentralen und Technologiezentren in München, Madrid, Dubai und Chennai in Indien.
Getnet zählt nach eigenen Angaben bisher 1,1 Millionen Kunden und wickelte im Jahr 2020 rund 4 Mrd. Zahlungen in Höhe von 90 Mrd. Euro ab. Es ist in Brasilien, Mexiko, Chile, Argentinien und bald auch in Uruguay aktiv. Der Kauf der Vermögenswerte von Wirecard Anfang des Jahres habe Pagonxt ermöglicht, seine Pläne vorzuziehen und Getnet in Europa "schnellstmöglich" einzuführen. Zuvor wurde zeitgleich zum Kauf der Vermögenswerte auch der Großteil aller verbliebenen Wirecard-Mitarbeiter im Geschäftsbereich Acquiring & Issuing Teil des globalen Händlerservice-Teams von Santander.
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Unter dem Getnet-Dach seien weltweit über 2300 Mitarbeiter beschäftigt, rund 600 davon in Europa. Dort will das Unternehmen seine Belegschaft im Rahmen der Expansion um 20 Prozent erhöhen. Des Weiteren habe Santander Brasilien der Ausgliederung von Getnet Brasilien zugestimmt. Vorbehaltlich der notwendigen behördlichen Genehmigungen wird die Eingliederung von Getnet Brasilien in Pagonxt noch vor Jahresende erwartet.
"Die globale Einführung von Getnet läuft schneller als ursprünglich geplant. Unser Ziel ist es, Kunden in ganz Europa sowie Nord- und Südamerika dabei zu helfen, ihr Geschäft auszubauen, indem wir Zahlungen einfacher und sicherer machen und dabei die besten verfügbaren Technologien nutzen", betont Javier San Félix, Chief Operations Officer bei Pagonxt, in der Mitteilung.
Europäischer Payment-Markt konsolidiert sich
Im europäischen Payment-Markt deutet sich indes eine Konsolidierung an. So erwarb jüngst Klarna das deutsche Fintech Stocard und ließ sich das laut diverser Medienberichte rund 110 Mio. Euro kosten. Die letzte Mega-Fusion war der Zusammenschluss der italienischen Nexi mit der niederländischen Nets-Gruppe, die vor Kurzem abgeschlossen wurde.
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Auch Einzelhändler gründen vermehrt eigene Payment-Tochtergesellschaften, zuletzt die Einzelhandelskette Rewe.
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