Fintech Modularbank erhält frisches Geld

Von Berlin aus wollen die Esten nicht nur den deutschen Markt erschließen, sondern auch nach Südeuropa expandieren.
Die Gründer von Modularbank (v.l.n.r.): Jüri Kirme, Rivo Uibo, Vilve Vene, Ove Kreison und Jan Lakspere. | Foto: Modularbank
Die Gründer von Modularbank (v.l.n.r.): Jüri Kirme, Rivo Uibo, Vilve Vene, Ove Kreison und Jan Lakspere. | Foto: Modularbank

Modularbank, ein Anbieter einer modularen Plattform für das Kernbankgeschäft, hat in einer Seed-Finanzierungsrunde vier Millionen Euro eingesammelt. Das Geld kommt von den beiden Venture-Capital-Gesellschaften Karma und Blackfin sowie von Plug and Play Ventures. Zudem ist auch Angel Investor Ott Kaukver, dem ehemaligen CTO von Twilio und Skype, beteiligt.

Seit Januar auch in Berlin

Seit Jahrebeginn sind die Esten aber in Deutschland aktiv. Von Berlin aus soll auch das Geschäft in Südeuropa auf- und ausgebaut werden.

Das Vertriebsteam in Berlin besteht im Moment aus sechs Mitarbeitern. "Wir suchen aber stetig neue Mitarbeiter und wachsen schnell", so eine Sprecherin zu FinanzBusiness. In Deutschland haben man zurzeit mehrere vielversprechende Projekte, könne aber noch keine Kundennamen bekanntgeben.

Zuletzt hatte das Fintech den dänischen Zahlung- und Kartenabwickler Nets, in dem Concardis aufgegangen ist, als neuen Kunden begrüßt. Zum Kundenstamm gehören nach Angaben des Unternehmens aber auch einer der größten Finanzdienstleistungskonzerne Finnlands, ein führender Einzelhandelskonzern und ein an der Frankfurter Börse notierter Finanzdienstleister, der in 23 Ländern tätig ist. Dabei handelt es sich nach Recherchen von FinanzBusiness um die finnische Gesellschaft Ferratum, deren Aktien seit 2015 an der Frankfurter Börse gehandelt werden.

Gründer halten weiter die Mehrheit

Auch nach der Finanzierungsrunde halten die drei Gründer von Modularbank aber weiterhin die Mehrheit an dem Unternehmen. Das 2019 gegründete Fintech aus Estland bietet - ähnlich wie die Solarisbank - eine Core-Banking-Plattform, wobei die Kernbankdienstleistungen in verschiedenen Modulen buchbar und in der Cloud verfügbar sind. Das Angebot richtet sich an Banken, Finanzdienstleister, aber auch andere Unternehmen wie Einzelhändler.

"Die Menschen verlangen zunehmend nach flexibleren und bequemeren Dienstleistungen, die zu ihrer Arbeits- und Lebensweise passen. Deshalb zeichnet sich eine neue Welle der Digitalisierung rund um integrierte Finanzlösungen ab", sagte Vilve Vene, CEO und Mitgründerin von Modularbank in einer Mitteilung. "Um dieser Dynamik gerecht zu werden, braucht es eine schlanke, aber hochentwickelte Technologie für die Kernfunktionen des Bankwesens." Vilve hatte in den 1990er-Jahren ihre Karriere in der Hansabank in Estland begonnen, die später von der Swedbank übernommen wurde.

"Unsere Referenzgespräche mit führenden Banken und FinTechs haben bestätigt, dass Modularbank in Bezug auf Inhalt und Tiefe des Verständnisses der Kundenbedürfnisse rund um das Kernbankgeschäft konkurrenzlos ist", sagt Margus Uudam, Gründungspartner bei Karma Ventures.

Mit dem frischen Geld soll der Ausbau der Entwicklungs- und Vertriebsteams sowie der Technologie-Plattform selbst vorangetrieben werden. Zudem will man nun unter anderem auch nach Großbritannien expandieren.

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