Wir müssen im Kampf gegen die Inflation die Zinsen noch weiter erhöhen, fordert Joachim Nagel

Die Teuerungsrate sei hartnäckig, also müsse die Geldpolitik noch hartnäckiger sein, sagte der Bundesbank-Chef jetzt bei einer Gesprächsrunde in Madrid.
Joachim Nagel. | Foto: Bundesbank / Nils Thies
Joachim Nagel. | Foto: Bundesbank / Nils Thies
Reuters

Bundesbankchef Joachim Nagel plädiert für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation. Die EZB sollte nicht auf weitere Zinsanhebungen verzichten, damit die Teuerungsrate auf das mittelfristige Ziel gesenkt werden könne, sagte er am Donnerstag bei einer Gesprächsrunde in Madrid. Nagel hatte jüngst in einem Zeitungsinterview gesagt, die Inflation sei hartnäckig, daher müsse die Geldpolitik noch hartnäckiger sein. Es gelte, entschlossen zu handeln.

EZB geht weiteren großen Zinsschritt

Um die Rekord-Inflation von zuletzt 10,7 Prozent in den Griff zu bekommen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins jüngst zum zweiten Mal in Folge um kräftige 0,75 Prozentpunkte angehoben. Die EZB strebt mittelfristig ein Inflationsniveau von 2,0 Prozent an, das als ideal für die Konjunkturentwicklung gilt. Der Bundesbank-Präsident hat sich unlängst auch für einen baldigen Start des Abbaus der in der Corona-Krise aufgeblähten Bilanz der EZB ausgesprochen, um den geldpolitischen Normalisierungskurs zu flankieren.

Zugleich sieht er für Deutschland eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die hiesige Wirtschaft in eine technische Rezession rutscht - das Bruttoinlandsprodukt also im vierten Quartal 2022 und Anfang 2023 schrumpft.

”Deutschland geht es nicht gut”, sagte der Bundesbank-Präsident mit Blick auf die Wirtschaft, die unter massiven Preissteigerungen leide. Dieser Befund sei keine gute Nachricht für die Europäische Union als Ganzes. Der russische Einmarsch in die Ukraine im Februar habe das gesamte Konjunktur-Bild verändert. Und dies wirke noch immer nach.

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