Entlassungen bei der Deutschen Bank in New York

Nach Insider-Informationen trifft es vor allem Investmentbanker. Der Schritt wird als Vorbereitung auf einen Abschwung gewertet.
Gebäude der Deutschen Bank an der Wall Street | Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ron Adar
Gebäude der Deutschen Bank an der Wall Street | Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ron Adar
Anja Hall mit Material von Reuters

Die Deutsche Bank hat US-amerikanischen Medienberichten zufolge Mitarbeitende aus dem Emissions- und Beratungsgeschäft im Investmentbanking in New York entlassen.

Das Institut baut wegen des schwachen Geschäfts mit Übernahmen und Fusionen Personal ab, berichtete unter anderem die ”The New York Post” unter Berufung auf eine mit den Plänen vertraute Person. Beschäftigte in den USA seien am Mittwoch über die Entscheidungen informiert worden.

Insider: ”Anpassung an den Markt”

Dem Zeitungsbericht zufolge sind mehr als 20 Junior-Banker sowie eine Handvoll leitender Angestellter entlassen. Die Entlassungen würden vor allem die Beratungsgruppe des Geldhauses treffen, die Unternehmen zu möglichen Fusionen und Übernahmen berät, sowie die Abteilung, die vor allem Hypothekenkredite vergibt.

”Dies war ein proaktiver Versuch, die Dinge in den Griff zu bekommen”, zitiert die ”New York Post” einen Insider. ”Es handelt sich um eine Neupositionierung der Bank - es geht darum, sich an den Markt anzupassen”.

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Auch in den Vorjahren gab es Entlassungen

Einer anderen Quelle zufolge sei die Zahl der entlassenen Mitarbeiter in diesem Jahr nicht dramatisch höher als in den Vorjahren. Dass die Deutsche Bank vor dem Hintergrund von Rezessionssorgen aber den Gürtel enger schnalle, könne so gewertet werden, dass sich die Bank auf einen Abschwung vorbereite.

Hinzu komme, dass es für eine jüngere Generation von Bankern das erste Mal sei, dass sie mit Entlassungen konfrontiert würden. ”Diese Entlassungsrunde war ein echter Schockfaktor”, zitiert ”The Post” den Insider. ”Es gibt so viele Leute, die noch nie einen Abschwung erlebt haben.”

Vor allem die Jungen müssen gehen

Wie die Zeitung weiter berichtet, gibt es an der Wall Street Gerüchte über weitere Entlassungen bei anderen Banken. Die Stellenstreichungen bei der Deutschen Bank dürften nur der Anfang sein. Sie dürften sich vor allem auf Junior-Banker konzentrieren, da diese im Gegensatz zu Führungskräften leichter zu ersetzen seien.

Auch ”Bloomberg” hatte berichtet, dass bei der Deutschen Bank vor allem Junior-Banker gehen mussten. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte die Berichte nicht kommentieren. In der kommenden Woche präsentiert das Geldhaus seine Zahlen zur Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten dieses Jahres.

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