Die Aufarbeitung der kriminellen steuergetriebenen Aktiengeschäfte weitet sich aus. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden soll Anklage gegen fünf ehemalige Manager der Depfa Bank wegen des Verdachts der besonders schweren Steuerhinterziehung erhoben haben, berichtete die ”Wirtschaftswoche” am Freitag.
Der Vorwurf: Die Banker sollen in Zusammenarbeit mit einem anderen Finanzinstitut zwischen 2004 und 2006 an Aktiengeschäften teilgenommen haben, die einen Steuerschaden von 40 Mio. Euro verursacht haben. Die sogenannten strukturierten Wertpapierleihen seien laut Anklage nur ”aufgrund der steuerlichen Vorteile rentabel” gewesen. Einen wirtschaftlichen Sinn konnten die Staatsanwälte laut Medienbericht in den Geschäften nicht erkennen. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Die irische Tochtergesellschaft Depfa hatte in der Finanzkrise die HypoRealEstate (HRE) in Schieflage gebracht, so dass sie vom Staat aufgefangen werden musste. Die Depfa wurde vom Staat schließlich abgewickelt und an die österreichische BAWAG verkauft.
HRE-Tochter Depfa an Bawag verkauft