Vorsteuerergebnis der Umweltbank sinkt im ersten Halbjahr 2022 um ein Drittel

Auch die Neukreditvergabe fiel deutlich geringer aus. Für das Gesamtjahr wurde die Prognose leicht zurück genommen. Bereits das erste Halbjahr dieses Jahres blieb unter den Erwartungen.
Der Vorstand der Umweltbank: Heike Schmitz (v.l.n.r.), Jürgen Koppmann, Goran Bašić | Foto: Umweltbank
Der Vorstand der Umweltbank: Heike Schmitz (v.l.n.r.), Jürgen Koppmann, Goran Bašić | Foto: Umweltbank

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist das Geschäft der Umweltbank klar niedriger ausgefallen, als ursprünglich von dem Institut erwartet wurde. So sank das Neukreditvolumen um fast 20 Prozent. Das Ergebnis vor Steuer verringerte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 von 21,7 Mio. auf 14,0 Mio. Euro. Das gab die Bank jetzt bekannt.

”Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben sich die Aussichten eingetrübt. So halten sich unsere Kundinnen und Kunden bei Wertpapieranlagen zurück“, sagt Jürgen Koppmann, Sprecher des Vorstands. Zusätzlich belasteten eine höhere Vorsorge für operationelle Risiken und regulatorisch veranlasste Einmalaufwendungen für die Bankenbranche, insbesondere die sogenannte Bankenabgabe, das Ergebnis, heißt es.

Das Volumen der vergebenen Umweltkredite, inklusive offener Zusagen, erhöhte sich leicht um 0,8 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro. ”Zwar verläuft das Kredit-Neugeschäft aufgrund der gestiegenen Zinsen und der hohen Materialpreise derzeit etwas abgebremst, aber mit 325 Mio. Euro lag es trotzdem auf hohem Niveau“, betont Goran Bašić, Mitglied des Vorstands. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei 399 Mio. Euro.

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals nach elf Jahren erhöhten Zinsen dürften sich nach Aussage der Umweltbank positiv auf das Ergebnis des Instituts auswirken. Heike Schmitz, seit 1. August Finanzvorständin der Umweltbank: ”Der Zinsanstieg wird mittel- bis langfristig eine positive Wirkung auf die Zinsmarge der Umweltbank entfalten. Im Geschäftsjahr 2022 wird der Effekt jedoch noch nicht spürbar sein, da die höheren Zinsen auf das Neugeschäft und Verlängerungen wirken, nicht aber auf den zinsgebundenen Darlehensbestand.“

Während in den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein sonstiger Ertrag von 9000 Euro verbucht werden konnte, gab es diesmal einen Aufwand von 1,2 Mio. Euro. Ein Sprecher der Umweltbank sagt zu FinanzBusiness dazu: ”Dies ist ein Sammelposten, der immer wieder sehr schwankungsanfällig ist.” Darin seien jetzt unter anderem Rückstellungen für Prozesse, Zinsen auf Steuerzahlungen, Ausgaben für Betriebsausflüge und auch die Feiern zum 25-jährigen Bestehen der Umweltbank enthalten.

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Vor dem Hintergrund der unter den Erwartungen liegenden Sechs-Monats-Zahlen und der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat der Vorstand seine Prognose für das Gesamtjahr leicht abgeschwächt. Bislang war die Bank von einem Vorsteuerergebnis von etwa 38 Mio. Euro ausgegangen, was dem Stand des Vorjahres entsprochen hätte. Jetzt rechnet das Nürnberger Institut mit 34 Mio. Euro.

Dieses Ergebnis könnte noch um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag steigen, wenn, wie geplant, ein Windpark im zweiten Halbjahr verkauft werden kann, wie ein Sprecher der Umweltbank auf Nachfrage von FinanzBusiness sagte

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